Krefeld Pappköpp begeistern alle

Krefeld · Die Premiere des neuen Stückes "Sägg, hüer ens..." der Mundart-Marionetten-Truppe "Kriewelsche Pappköpp" war ein voller Erfolg. Das Publikum hielt es nicht auf den Sitzen und applaudierte stehend.

  Alle Vorstellungen bis März 2012 sind ausverkauft. Die Krefelder lieben ihre „Kriewelsche Pappköpp“, die liebevoll gemachten Marionettenfiguren, die das Leben im Allgemeinen, aber auch das lokale Geschehen im Besonderen auf ihre Art und Weise humorvoll kommentieren.

Alle Vorstellungen bis März 2012 sind ausverkauft. Die Krefelder lieben ihre „Kriewelsche Pappköpp“, die liebevoll gemachten Marionettenfiguren, die das Leben im Allgemeinen, aber auch das lokale Geschehen im Besonderen auf ihre Art und Weise humorvoll kommentieren.

Stehend applaudiert das Premierenpublikum im "Pappköpptheater" an der Peter-Lauten-Straße. Es hat soeben ein Programm – "Sägg, hüer ens..." – der Mundart-Marionetten-Truppe erlebt, das alle Wünsche nach "Krieewelscher" Sprache und Lebensart erfüllt.

Ob es – auf einer der beiden häufig bespielten Nebenbühnen – um die Unterschiede zwischen "Melancholiker" und "Mechatroniker" geht, oder "Cilly" am Büdchen von "Uohme Jakob" von "Fingerfood" spricht und mit "Fottfinger" berichtigt wird. Ein optisches Vergnügen ist die orientalische Straße, die Rüdiger Tiefers für die Hauptbühne baute. Matthes und Schäng wird hier von "Hadschi Halef Opa", der Opa Angermanns verdächtig ähnlich sieht, ein Teppich angeboten, ein "Fliegen-Teppich" voller "Fliegen-Schiss."

Eine "Sushi-Bar" gibt es, wo "rosa Röllekes" wie "stieve Ries möt Isolierband" aussehen und nach Fisch schmecken. In einer Supermarkt-Szene will man nicht "an tu tuppe fange" als nach "Karte?" gefragt wird. Auf Wanderschaft redet das Matthes-Schäng-Küeb-Trio über Durchfall und weiß jetzt, was "Popo leer" heißt.

Wie immer werden aktuelle Krefelder Verhältnisse an der "Hotline der Stadt Krefeld" von Nösemes kommentiert. Er hat sein Telefon in die Kneipe umgelegt und empfiehlt dem Anrufer, für den Kontakt mit dem OB "drei mal die Null" einzutippen. Von der "Pisshött am Theaterplatz" wird gesprochen, und dass das Krematorium demnächst eine "Konzerthalle für Gruftis" wird. "Van en nöi Klieed wört dat Jesieech och net schönder" wehrt Matthes Garderobenwünsche ab.

"Opa Angermanns" trifft im Stadtgarten auf "Lenge Lau" den Hülser Heimatdichter Laurenz Lingen, woraus sich ein Disput über das "Behelfs-Krieewelsch" der Hülser und Uerdinger entwickelt. "Uff uff, wir fahre möt de Schluff" heißt es, als Matthes sowohl als Winnetou am Marterpfahl steht und als Old Shatterhand lieber mit "Stuffkamp" Blutsbrüderschaft schließen will.

Komantschen kreisen dabei im Hintergrund. Auf "Jodot" warten Mathhes und Schäng auf dem Klo, während Regisseur Ralf Kochann auf der anderen Nebenbühne sitzend ihnen das Stück erklärt. Am Ende des Programms schwebt Matthes allein im All. Seinen Aufenthalt in der Raumstation "Mir", die eigentlich "Mech" heißen müsste, hat er bei "Platz an der Sonne" gewonnen.

Singen darf das Publikum zwischendurch von Josef Schwalbach angeleitet das "Pappköpp"-Lied, und bei der Zugabe noch einmal. Marionetten-Band und Solistinnen stimmen das Lied von "Klantes Tött" an, und erst wenn die "Drietmaschin flött", kann das Publikum zufrieden nach Hause gehen.

(pen)
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