Pest und andere Seuchen Pandemien am Niederrhein

Krefeld · Der Krefelder Landeskundler Stefan Kronsbein hat eine beeindruckende Quellensammlung über Pandemien wie die Pest zusammengestellt. Die Medizin hatte kaum etwas entgegenzusetzen. Einzige Maßnahme, die half: Quarantäne.

  Die mittelalterliche Pestmaske war die Antwort auf eine Infektionstheorie: die Vorstellung, dass die Pest durch verdorbene Luft ausgelöst werde, durch den „Pesthauch” oder das „Miasma”. In der schnabelartigen Nase der Maske steckte ein mit duftenden Essenzen getränkter Schwamm, der die Atemluft reinigen sollte. Das Foto geht auf eine Ausstellung auf der Wasserbrug Graven über die Pest zurück.

Die mittelalterliche Pestmaske war die Antwort auf eine Infektionstheorie: die Vorstellung, dass die Pest durch verdorbene Luft ausgelöst werde, durch den „Pesthauch” oder das „Miasma”. In der schnabelartigen Nase der Maske steckte ein mit duftenden Essenzen getränkter Schwamm, der die Atemluft reinigen sollte. Das Foto geht auf eine Ausstellung auf der Wasserbrug Graven über die Pest zurück.

Foto: RP/Förderverein Wasserburg Haus Graven

Wenn in Europa  Seuchen wüteten, war der Niederrhein mit seinen Handelswegen nicht ausgenommen. Unwissenheit und  mangelnde Hygiene forderten auch hier viele Opfer. Seit elf Jahren sammelt der Krefelder Landeskundler Stefan Kronsbein für den Zeitraum zwischen 1311 und 1850  Hinweise aus primären und sekundären Quellen, wie sich diese Epidemien im Leben der Menschen auswirkten. Aus aktuellem Anlass konnten wir Einsicht in Kronsbeins beeindruckende Quellensammlung nehmen.  „Ein Abschluss ist noch nicht absehbar“, sagte Kronsbein, „so gesehen stellt die Datensammlung mit mehr als 600 Einzelbelegen eine Momentaufnahme dar, die aber meiner Meinung nach das epidemiologische Gesamtbild ziemlich genau widerspiegelt“.