Bis zu 650 Stellenstreichungen in Krefeld "Outokumpu hat rote Linie überschritten"

Krefeld · Die Sparmaßnahmen von Nirosta-Outokumpu treffen Krefeld härter als angenommen: Durch die gekürzten Investitionen des finnischen Konzerns werden wohl 350 Arbeitsplätze wegfallen - der Betriebsrat rechnet sogar mit 650 Stellenstreichungen.

Der Betriebsrat von Nirosta-Outokumpu und IG Metall haben eine Fülle von Protestaktionen gegen den geplanten Stellenabbau angekündigt — welche, das soll noch nicht bekanntgegeben werden, um die Arbeitgeber zu überraschen: "Die gesamte Mobilisierungsstruktur der IG Metall steht bereit, diesen Tarifvertrag zu verteidigen", sagte Bernd Kalwa gestern bei einer Betriebsversammlung.

Outokumpu habe "eine rote Linie überschritten". Kalwa sprach von einer "unkultivierten Weise" und Warf den finnischen Eignern Arroganz vor: "Es ist eine Frechheit, uns bis vor kurzem zu sagen, alles wird eingehalten, und dann so eine Nummer abzuziehen.

" Er meinte die Bekanntgabe von Outokumpu-Chef Mika Seitovirta, nicht, wie tarifvertraglich ausgehandelt, 244 Millionen, sondern nur 100 Millionen Euro in Krefeld zu investieren und weitere 800 Stellen in Deutschland zu streichen. Der Betriebsrat rechnet mittlerweile sogar mit bis zu 650 Arbeitsplätzen, die in Krefeld verloren gehen könnten.

Aktuell hat die Krefelder Nirosta 1700 Mitarbeiter, 300 in der Verwaltung. Ende des Jahres sollen nach bisherigem Stand 100 Mitarbeiter in der Produktion ausscheiden, dafür sollten perspektivisch 180 aus Benrath hinzukommen, 50 weitere durch den Rückbau von Outsourcing sowie 50 im Forschungszentrum.

Im neuen Sparkonzept von Outokumpu würden im Krefelder Kaltwalzwerk 330 Leute ihren Job verlieren, dazu 300 in der Verwaltung. Outokumpu sagte, so konkret sei der Plan noch nicht.

(vo/sep)
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