Krefeld Otto Waalkes liefert im Köpa seine besten Gags

Krefeld · Otto Waalkes gab am Samstag vor 2500 Zuschauern im Königpalast eine Auswahl seiner bekanntesten Witze zum Besten. Immer wieder animierte er die Zuschauer zum Mitmachen. Den jungen Besuchern schenkte er Plüschtiere.

Sein schlichtes Outfit hat Otto im Laufe der Show um dieses auffällige rote Sakko erweitert. Trotz seiner 65 Jahre hat sich der Entertainer einen Schuss Verrücktheit und jugendlichen Elan für die Bühnenshow bewahrt.

Sein schlichtes Outfit hat Otto im Laufe der Show um dieses auffällige rote Sakko erweitert. Trotz seiner 65 Jahre hat sich der Entertainer einen Schuss Verrücktheit und jugendlichen Elan für die Bühnenshow bewahrt.

Foto: RP-fOTO. lOTHAR sTRÜCKEN

Es ist mittlerweile 40 Jahre her, dass Otto Waalkes, den alle nur Otto nennen, mit seiner gleichnamigen Single die Spitze der deutschen Charts eroberte. Im Showgeschäft ist das eine Ewigkeit und in der Zwischenzeit konnten sich Dutzende Comedians von Bülent Ceylan bis Mario Barth auf den bundesdeutschen Bühnen etablieren. Trotzdem sind es 2500 Zuschauer, die Otto den Wegbereiter aller Comedians im Königpalast sehen wollen. Die ersten Gags kommen dann gar nicht von vom Komiker selbst, sondern von einem Display-Laufband. Mehrere Kurznachrichten in SMS-Länge sind darauf zu lesen, und angeheitert durch die subtilen Witze raunt ein leises, anfangs noch verhaltenes Kichern durch die Reihen.

"Auf der Autobahn kommt es zu Verstörungen. Alle Autofahrer werden gebeten, desorientierte FDP-Politiker umzufahren", fließt ein Text ebenso über den Bildschirm wie die Aufforderung, doch gefälligst die "Kit Kat-side" zu zeigen. Spontaner Applaus brandet auf, als der 1:0-Sieg des KFC Uerdingen über Bayer Leverkusen eingeblendet wird, doch gleich danach heißt es: "KFC-Bundesligaaufsteiger 2099". Das trifft die zuvor klatschenden Uerdingen-Fans im Publikum mitten ins Herz.

Dann wird es Zeit für den eigentlichen Hauptdarsteller des Abends: Otto entsteigt einer Miniaturausgabe seines Küstenhauses in Emden, aus dessen Backsteinmauer stilecht eine überdimensionierte Ottifanten-Figur — das Maskottchen von Waalkes — herausragt. Mit deutlich ergrautem Haar, einer weiten Stoffhose mit Trägern und einem T-Shirt bekleidet hüpft der mittlerweile 65-Jährige auf die Bühne und jodelt erst einmal los.

Freiwillig lässt sich der Comedian an einen Lügendetektor anschließen, um zu beweisen, dass die ganzen Lobhudeleien auf das Publikum keine bloßen Floskeln sind. "Ich komme gerne nach Krefeld" — das Gerät erkennt eine Lüge. Richtig zu sein scheint, dass man ihn in die Krefelder Halle gezwungen hat. Damit hat er den selbst aufgelegten Test nicht bestanden.

In den folgenden rund zwei Stunden konzentriert sich Otto vor allem aufs Singen. "Marmor, Stein, und Eisen bricht" ist ebenso darunter wie sein Zungenbrecher-Kneipen-Hit "Wir haben Grund zum Feiern", der in einer Textzeile die Krefelder Weinbrennerei Dujardin einschließt. Damit geht das Lied gleich leichter über die Lippen des Publikums. Otto nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise in seine Heimat Ostfriesland, lässt sie Krähen, Lachmöwen und Robben imitieren. Da dürften bei einigen Leuten im Publikum Kindheitserinnerungen wach werden, schließlich sind einige Fans mit ihrem Idol gealtert. Um auch die heranwachsende Fan-Generation zu binden, schießt er "Plüsch-Ottifanten" aus seiner Kanone.

Im zweiten Teil seiner Show bemüht sich Otto als Imitator bekannter Pop-Größen von Udo Lindenberg über Michael Jackson bis hin zum "Gangnam-Style"-Rapper Psy. Um zu zeigen, wie gut er Stimmen imitieren kann, lässt Otto zwei Tiere aus dem Film "Ice Age" miteinander sprechen.

Die Show ist wie gemacht für die Fans von früher. Sie hören alte Gags und Lieder des Komikers und schwelgen wahrscheinlich in Erinnerungen. Viel Neues bietet der 65-Jährige nicht.

(RP)
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