Krefeld Ostwall: Stadt engagiert Agentur

Krefeld · Für 200 000 Euro hat die Stadtverwaltung die Krefelder Agentur LohmannAndFriends mit dem Baustellenmarketing beauftragt.

Die Stadtverwaltung reagiert auf die wachsende Kritik des Einzelhandels am Management der anstehenden Großbaustelle für die Ostwallhaltestelle. In einer Pressekonferenz im Rathaus hat gestern Stadtmarketing-Chef Ulrich Cloos mitgeteilt, dass die Krefelder Agentur "Loh-mann And Friends" von Rainer Lohmann mit dem Baustellenmarketing beauftragt wird. 200 000 Euro lässt sich die Stadt dies kosten.

Im städtischen Haushalt ist das Geld noch nicht etatisiert. Die Stadt hatte zuvor mehrere Agenturen angesprochen, fünf reichten ein Konzept ein; am Donnerstagabend tagte ein Gremium aus Handel und Verwaltung und entschied sich für das Konzept von Rainer Lohmann, der gestern seine Pläne erläuterte.

Lohmanns Konzept beinhaltet mehrere Stufen; inhaltlich blieb er gestern noch abstrakt. Auch Zeichnungen werde er erst in einigen Tagen präsentieren können, sagte Lohmann. Erste Details nannte er gleichwohl schon gestern: Noch vor den Sommerferien werde er alle Einzelhändler und Anwohner der Innenstadt über die Großbaustelle schriftlich informieren, erklärte Lohmann. Dies sei der Tatsache geschuldet, dass noch immer nicht alle City-Einzelhändler wüssten, was am Ostwall tatsächlich geschieht, erklärte Ulrich Cloos. Dazu soll auch eine Internetseite freigeschaltet werden, die über die Baustellenaktivitäten informiert.

Während der ab Frühjahr 2014 sichtbaren Baustelle im Bereich Ostwall/Rheinstraße soll es vor Ort eine zentrale Informationsstelle geben, dazu eine Baustellenhotline. "Wir wollen mit recht coolen Aktionen für ein positives Grundrauschen in der Stadt sorgen", erklärte Lohmann. Negative Stimmungen sollten "im Keim erstickt werden". Er stelle sich Maßnahmen vor, die Kundenströme lenken. Einzelhandel und Gastronomie sollten mit gemeinsamen Aktionen Kundenfrequenz in die City bringen. Außerdem wird eine Baustellenzeitung auch in Nachbarstädten verteilt, um Kunden nach Krefeld zu locken.

Stadt und Agentur glauben fest an die Wirkung des Marketings, sogar neue Kunden ließen sich dadurch anlocken — dies sei durch mehrere IHK-Studien belegt. Als Beispiel für gelungenes Baustellenmarketing wurde die Stadt Siegen mit ihrem Projekt "Siegen zu neuen Ufern" genannt.

Stadtmarketingchef Ulrich Cloos betonte, dass auch der Einzelhandel langfristig von dem Bau der Haltestelle profitiert, vorher müsse man eine "Durststrecke" akzeptieren. Der Einzelhandelsverbandschef Markus Ottersbach erklärte gestern: "Wir haben jetzt ein Ziel erreicht. Es bleiben aber Bedenken bezüglich der Erreichbarkeit der City." Auch hier fordert er Maßnahmen.

(RP/rl)
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