Krefeld Ostwall-Investor: Stadt muss sauberer werden

Krefeld · Konrad Steinert mahnt die Stadt, ihr eigenes Ortsrecht durchzusetzen. Öffentliches Urinieren, Trinkgelage und Drogenhandel auf Plätzen - alles längst verboten. "Die Stadt braucht nur ihre eigene Satzung anzuwenden. Das ist nicht Sache der Polizei, sondern der Stadt", sagt er.

 Oben der Plan des neuen Gebäudes, unten der Ist-Zustand: Die Häuser 130 und 132 (mit den Aufschriften "Dental-Depot Delbeck" und "Mädler Koffer") werden abgerissen; bei den Häusern rechts und links davon sollen die Fassaden aufgewertet werden. Die Baulücke dient zunächst als Durchfahrt zu der Baustelle rund um die Werkkunstschule.

Oben der Plan des neuen Gebäudes, unten der Ist-Zustand: Die Häuser 130 und 132 (mit den Aufschriften "Dental-Depot Delbeck" und "Mädler Koffer") werden abgerissen; bei den Häusern rechts und links davon sollen die Fassaden aufgewertet werden. Die Baulücke dient zunächst als Durchfahrt zu der Baustelle rund um die Werkkunstschule.

Foto: Steinert/ Foto: vo

Am Ostwall geht es jetzt Schlag auf Schlag: Nach dem Start der Arbeiten am Horten-Haus und an der ehemaligen Werkkunstschule beginnt in der kommenden Woche das nächste Projekt: der Abriss der Häuser Nummer 130 und 132. Investor Konrad Steinert plant dort einen lichtdurchfluteten, von einer Glasfassade geprägten und einem Giebel gekrönten Neubau. "Ziel ist die Belebung des Ostwalls in diesem Bereich", sagte er gestern unserer Zeitung. Steinert mahnte zugleich die Stadt, mehr für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen.

Steinert hofft, mit seinem Bauvorhaben "durch eine anspruchsvolle Architektur des Neubaus und die Fassadengestaltung der beiden Nebengebäude so attraktive Gebäude zu schaffen, dass diese entsprechend anspruchsvolle Mieter anziehen". Er trage sich auch mit dem Gedanken, seine Anwaltskanzlei dorthin zu verlegen. Wenn, dann würde er die Penthouse-Räume beziehen.

Das 750 Quadratmeter umfassende Erdgeschoss ist für Einzelhandel bestimmt; der Rest der 1308 Quadratmeter Nutzfläche soll für Büros und Arztpraxen vermietet werden. Blickfang wird eine geschwungene Überdachung sein; die Fassade soll aufwendig mit Erkern aus Glas gestaltet und einem LED-Lichtprogramm beleuchtet werden.

Steinert stimmt seine Baupläne eng mit der Wohnstätte ab, die in diesen Tagen mit dem Umbau der Werkkunstschule begonnen hat (wir berichteten). Ziel ist es auch, eine gemeinsame Tiefgarage zu bauen, die über Markt- und Petersstraße zu erreichen sein soll. Sind Steinerts Häuser erst einmal weg, dient die Lücke zunächst als Durchfahrt für die Lkw, die das Abbruchmaterial von der Werkkunstschule wegschaffen. Steinert geht davon aus, dass er innerhalb von Monaten mit seinem Neubau beginnen kann. Als eine Ursache für Leerstände und das oft als unzureichend empfundene Erscheinungsbild der City sieht Steinert mangelnden Einsatz der Stadt für Sauberkeit und Ordnung. "Auf dem Ostwall sind beispielsweise dauernd die Hauseingänge durch Urinieren verschmutzt; zudem nächtigen Alkoholiker in Hauseingängen. Das ist nur da möglich, wo sich das Ordnungsamt nicht drum kümmert", sagte er. Es gebe eine ordnungsrechtliche Satzung der Stadt, in der alles drinstehe: "Dort steht das Verbot öffentlichen Urinierens, dort steht, dass man in der Öffentlichkeit keine Trinkgelage abhalten darf. Die Stadt braucht nur ihre eigene Satzung anzuwenden; das ist nicht Sache der Polizei, sondern der Stadt".

Vor diesem Hintergrund kritisiert Steinert auch die Duldungspolitik gegenüber der Drogenszene auf dem Theaterplatz: "Ich habe noch nirgendwo erlebt, dass auf dem zentralen Kulturplatz mitten in der Stadt diese Szene gepflegt wird. Düsseldorf und München haben sicher viel mehr Drogenabhängige; dennoch prägen sie dort nicht das Bild der Innenstadt." Es sei nicht Aufgabe der Stadtverwaltung, einen derartigen Platz für diese Szene zur Verfügung zu stellen, "geschweige denn innerhalb der Wälle".

(RP)
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