Krefeld Ostwall-Dach: Spanier bereiten Montage der Stahlträger vor

Krefeld · Der Einzelhandel ist besorgt über eine Dringlichkeitssitzung diese Woche im Rathaus: Ist der Termin für die Fertigstellung am 6. November noch zu halten?

Die Montage des mit Spannung erwarteten Daches für die Ostwall-Haltestelle tritt in die heiße Phase: Seit gestern sind Ingenieure der spanischen Firma Bellapart in Krefeld, heute werden Architekt Georg Gröschl und die Spanier auf der Baustelle letzte Details wie den Standort des Krans für die Träger festlegen und die weitere Baustellen-Einrichtung vornehmen. Krefelds Einzelhändler sind nach wie vor in Sorge, ob der Termin für den Abschluss der Baumaßnahme zu halten ist - Planungsdezernent Martin Linne hat dafür den 6. November genannt. "Wir nehmen Herrn Linne beim Wort", sagte gestern Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Krefelder Einzelhandelsverbandes, auf Anfrage.

Hintergrund für die Sorge der Händler: Für diese Woche ist eine Dringlichkeitssitzung mit dem Tiefbauamt, Linne, dem Architekten, dem Bauunternehmer und den Spaniern anberaumt Die Händler in der City sind in Sorge, dass die Baumaßnahme sich weiter hinzieht und das Weihnachtsgeschäft darunter leiden könnte.

Die Stadt signalisierte gestern Entwarnung: "Wie geplant" beginne in dieser Woche die nächste Phase beim Bau des Glasdaches, heißt es in einer Presseerklärung. Seit Mitte Juli wurden demnach die Fundamente für die Glasdach-Stahlträger vermessen. Danach erfolgte "die Verkabelung, die Vermessung und die Lieferung der Stahlträger".

Wie anspruchsvoll das Ganze bautechnisch ist, macht eine Erläuterung von Architekt Gröschl deutlich. Wichtig bei der Montage der Stahlträger sei, dass "gleitende Verbindungen mit Schiebestößen gebaut werden, ähnlich wie bei Brücken, um Verstauchungen des Materials zu vermeiden". Stehen die Stahlträger, folgen Glasbauarbeiten, die Beleuchtung, die Montage der Oberleitung für die Straßenbahn und die Entwässerung des Bahnsteigs. Das Gesamtgewicht der Glasdach-Konstruktion liegt bei etwa 100 Tonnen, allein 80 Tonnen wiegt die Stahlkonstruktion. Das Dach wird von neun Stützenpaaren getragen, die in einem Abstand von 13,5 Metern stehen werden. Die Glas-Elemente werden nicht mit der Stahlkonstruktion verschraubt, sondern verklebt.

Die Gesamtkosten der Großbaumaßnahme im Bereich Ostwall/Rheinstraße sind mit rund 20,47 Millionen Euro (brutto) kalkuliert. Darin enthalten sind rund 9,2 Millionen Euro (brutto) Fördermittel. Das moderne Glasdach mit seiner Stahlkonstruktion und Beleuchtungselementen kostet 3,28 Millionen Euro (brutto).

(RP)
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