Stellenabbau in Krefeld Ormazabal - Betriebsrat legt Rettungskonzept vor

Krefeld · Nun dürften die Arbeitnehmer einen ersten Erfolg ihrer Proteste melden, erklärte die IG Metall. „Wir haben gemeinsam erste 22 gute Industriearbeitsplätze dauerhaft in Krefeld gesichert.“

 Ormazabal am Neuerhof 31 will noch 142 von 164 Stellen in Krefeld streichen.

Ormazabal am Neuerhof 31 will noch 142 von 164 Stellen in Krefeld streichen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Firma Ormazabal läuft in Krefeld seit Jahren ihren wirtschaftlichen Zielen hinterher. Kurskorrekturen beim Spezialisten für Anlagentechnik im Mittelspannungssegment führten nicht zum Ziel. Jetzt soll der große Schnitt erfolgen. Ormazabal will die Produktion in Krefelds stilllegen. Es geht um 155 von 164 Arbeitsplätzen in der Seidenstadt. Beschäftigte, Betriebsrat und IG Metall begleiteten die Pläne mit Protestveranstaltungen vor dem Werkstor und anderen Aktionen.

Nun dürften die Akteure einen ersten Erfolg ihrer Anstrengungen melden, erklärte die IG Metall am Mittwoch. Von Zwischenerfolg war die Rede. „Wir haben gemeinsam erste 22 gute Industriearbeitsplätze dauerhaft in Krefeld gesichert“, lautete gestern die Botschaft. Bislang habe es noch seitens der Geschäftsleitung geheißen, dass von 164 Arbeitsplätzen im Krefelder Werk ab April 2021 nur noch neun übrig bleiben werden.

Auch am Dienstag gingen die Proteste  weiter. Die Beschäftigten  haben laut und hörbar mit eingängigen Parolen im Sprechgesang vor dem Werkstor ihren Unmut demonstrier.! 155 Arbeitsplätze im Krefelder Werk zu vernichten und dies als nachhaltiges Zukunftskonzept ohne Rücksicht auf die Kundenbedarfe ihrer hochkomplexen Mittelspannungsanlagen verkaufen zu wollen, stoße auf heftige Kritik der Beschäftigten, ihrer Familien und der Politik in Krefeld, betonte die Gewerkschaft. Für viele Beschäftigte bedeute das nach langer Betriebszugehörigkeit und ohne gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt den Fall ins Bodenlose. Und warum? „Sie haben immer gut gearbeitet, es liegt am Missmanagement der Unternehmensleitung“, erklärte Gewerkschaftssekretärin Zanda Mertens.

Der Betriebsrat habe mit seinen Sachverständigen ein fundiertes und detailliertes Konzept erarbeitet und der Geschäftsleitung bereits überreicht. Darin zeige er dem Unternehmen auf, wie man im Krefelder Werk Beschäftigung sichern und den Service nachhaltig verbessern könne, so die IG Metall.

Der eingeleitete Verhandlungsprozess mit den Arbeitnehmervertretern solle auf die wirtschaftliche Beständigkeit des Unternehmens abzielen, erklärte Ormazabal.  Seit der Übernahme des deutschen Standortes habe das spanische Unternehmen in Deutschland nicht die erwarteten Ergebnisse erzielt. Im Jahr 2017 sei ein Outsourcing-Projekt umgesetzt worden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Das Resultat sei jedoch nicht ausreichend, was weitere Maßnahmen erforderlich mache, so eine Unternehmenssprecherin.

Die nun geplante Restrukturierung gehe mit einem Stellenabbau einher, von dem ein Großteil der Belegschaft betroffen sein werde. Dieser Weg sei jedoch aus Unternehmenssicht die einzige Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit von Ormazabal in Deutschland zu gewährleisten.

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