Sirenenalarm Orkan in Krefeld: 120 Einsätze für die Feuerwehr

Krefeld · Böen mit Windstärke 12 tobten gestern Mittag im Stadtgebiet. Die Einsatzkräfte warnten die Bevölkerung mit einem Sirenenalarm vor dem Orkan. Die Bevölkerung sollte Schutz in ihren Wohnungen suchen. Den Rat hat sie offenbar befolgt. Es kam zu keinen Personenschäden. Gleichwohl musste die Feuerwehr zu 120 Einsätzen ausrücken, um umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und herabstürzende Fassadenteile zu beseitigen

 Wenige Tage nach dem Probealarm in der Stadt wurde es diesmal ernst: Die Verantwortlichen warnten die Krefelder mit Sirenen vor dem Orkan.

Wenige Tage nach dem Probealarm in der Stadt wurde es diesmal ernst: Die Verantwortlichen warnten die Krefelder mit Sirenen vor dem Orkan.

Foto: Feuerwehr

Diesmal war es kein Probealarm wie noch vor wenigen Tagen. Als die Sirenen am Sonntag kurz vor 16 Uhr aufheulten, hatte das einen ernsten Hintergrund. Der Wetterdienst hatte einen Orkan mit Windstärke 12 für Krefeld und weit über die Stadtgrenzen hinaus angekündigt. Über die Katastrophen-App Nina und über die zentrale Krefelder Telefon-Hotline mit der Nummer 19700 wurde die Bevölkerung davor gewarnt, sich im Freien aufzuhalten. Autofahrten sollten vermieden, Waldgebiete verlassen werden. Selbst vom Aufenthalt in Wintergärten wurde abgeraten.

Die Warnung kam keine Minute zu früh. Wenig Minuten später rissen heftige Böen im gesamten Stadtgebiet verteilt Teile von Fassaden und Dächern in die Tiefe, deckten Ziegel und Teerpappe von Dächern ab, rissen Absperrungen und Zäune um, schleuderten Verkehrsschilder zu Boden und bliesen auch riesige alte Bäume um.

In der Leitstelle der Feuerwehr an der neuen Ritterstraße gingen 120 Hilferufe ein. Bis gestern Abend konnten die Einsatzkräfte rund 50 abarbeiten. „Bei dem heftigen Sturm und der aufkommenden  Dunkelheit müssen wir auch auf die eigene Sicherheit achten“, sagte ein Feuerwehrsprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Die Arbeit werde am Montag mit Aufräumen fortgesetzt. Vielerorts habe die Feuerwehr Gefahrenbereiche nur absperren können. „Um die nicht mehr standsicheren Bäume und angeknacksten Äste kümmern sich dann Spezialisten“, sagte der Sprecher.

Auf der Uerdinger Straße im Kreuzungsbereich mit der Grenzstraße  konnte die Feuerwehr nicht so lange warten. Ein großer Baum lag quer über der Fahrbahn. Stamm und Krone hatten die stromführende Oberleitung der Straßenbahnen heruntergerissen. Fachleute der Stadtwerke mussten kommen, um die Leitung zu erden. Dann zersägten Einsatzkräfte den mächtigen Baum in kleine Teile, um die Fahrbahn räumen zu können.

Gegen 17.30 Uhr war der größte Spuk vorbei. Der Wetterdienst gab weitgehende Entwarnung für Krefeld. Eine zweite Orkan-Phase sei nicht zu befürchten, informierte der Feuerwehrsprecher. Der Wetterdienst gehe davon aus, dass der Sturm bis zum Abend deutlich an Stärke verliere.

Unterstützt wurde die Feuerwehr, die mit gut 120 Einsatzkräften für Stunden im Stadtgebiet aktiv war, vom Deutschen Roten Kreuz sowie dem Technischen Hilfswerk.

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