Konzerte in Krefeld Lobgesänge auf die Himmelskönigin eröffnen Orgelsommer

Krefeld · Das Eröffnungskonzert des Orgelsommers stand unter dem Thema „Orgel trifft Sopran“: Das Ehepaar Brigitte und Burkhard Ascherl aus Bad Kissingen musizierte in der Annakirche.

 Das Ehepaar Brigitte und Burkhard Ascherl aus Bad Kissingen auf der Orgelempore von St. Anna beim Eröffnungskonzert.

Das Ehepaar Brigitte und Burkhard Ascherl aus Bad Kissingen auf der Orgelempore von St. Anna beim Eröffnungskonzert.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Für Heinz-Peter Kortmann war es eine besondere Freude, den 7. Krefelder Orgelsommer am Sonntagabend  in St. Anna zu eröffnen. In seiner Begrüßung dankte der Organisator den beteiligten Kirchen für ihre unkomplizierte Zusammenarbeit. So können Konzerte in der Annakirche, in St. Cyriakus, Maria Waldrast und in St. Josef stattfinden. Das Eröffnungskonzert stand unter dem Thema „Orgel trifft Sopran“. Man hätte auch das Motto „Orgel und Sopran gehören zusammen“ wählen können, denn das Ehepaar Brigitte und Burkhard Ascherl aus Bad Kissingen gestaltete das Konzert.

Der Organist und künstlerische Leiter des Bad Kissinger Orgelzyklus beginnt mit einem Werk von Johann Sebastian Bach - Praeludium und Fuge in G-Dur (BWV 541). Für das Praeludium wählt er helle, strahlende Register und bietet damit eine festliche Einstimmung. Als reizvollen Kontrast zieht er bei der Fuge weicher klingende Register, die oftmals an Flöten erinnern. Er spielt mit der Höhe und den Klangfarben der Orgelpfeifen.

Im zweiten Werk, der Arie „Quia respexit“ aus dem Magnificat von Johann Sebastian Bach, stellt sich das Ehepaar gemeinsam vor. Der Organist hat dafür – wie bei weiteren Kompositionen dieses Konzerts – das Werk für Orgel bearbeiten müssen. Im Original wurde das Magnificat für Chor und Orchester geschrieben.

Hat man vielleicht noch vor dem Konzert Zweifel gehabt, ob eine Orgel nicht ein zu „monumentales“ Begleitinstrument für eine Gesangsstimme sein würde, zerstreut die Sopranistin diese Bedenken sofort. Ihre kräftige Stimme behauptet sich mühelos gegenüber der „Königin der Instrumente“, dieser Sopran füllt mühelos auch einen großen Raum. Zum anderen wählt ihr Ehemann zurückhaltendere, leisere Register, die dem Sopran die führende Rolle nicht streitig machen. Das gleiche ausgewogene Miteinander findet sich in der bekannten Arie „Tu virginum corona“ aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Exsultate, jubilate“ wieder.

Als Solist kann Butkhard Ascherl bei der Fantasie in f-Moll (KV 608) Register mit einem breiteren Klangvolumen ziehen. Dabei setzt er zwischen die beiden Sätze Allegro maestoso, die am Titel keinen Zweifel lassen, ein Andante mit feinen weichen Klängen, gibt ihm einen lyrischen Charakter. Mit der Auswahl der Arien weist das Programm unverkennbar auf das Fest Mariae Himmelfahrt am 15. August hin. Dazu trägt das Ehepaar zwei Variationen des „Salve Regina“, eine von Felix Mendelssohn-Bartholdy, die zweite von Gabriel Fauré, vor. Den Gruß an die Himmelskönigin von Fauré interpretiert die Sängerin als behutsam vorgetragenes Gebet, in dem sie einem gefühlvollen Gesang viel Raum gibt.

Ein musikalisches Lobpreisen bietet das Paar auch in einer zeitgenössischen Form, dem Magnificat für Sopran und Orgel des 1955 geborenen Naji Hakim, einem französischen Komponisten mit libanesischen Wurzeln. Das ausdrucksvolle Werk erinnert an eine Ballade, die mit großem Jubel endet, wie es sich zeitlos für ein Magnificat gehört. Das Publikum erhält für seinen Applaus noch eine Zugabe.

Im zweiten Konzert des Orgelsommers spielt  am der Warschauer Domorganist Przemyslaw Kapitula am 18. August, 18 Uhr,  in St. Cyriakus (Hüls).  

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