Krefeld Oppumer feiern Schützenfest

Krefeld · Michael Kempkes ist jetzt schon ein Platz in den Oppumer Heimatbüchern sicher – als zweifacher Schützenkönig. Heute soll sein Nachfolger ausgeschossen werden. Doch noch gibt es keinen Bewerber.

 Rund 600 Schützen und Musikgruppen zogen gestern Nachmittag beim Großen Festzug durch den Stadtteil.

Rund 600 Schützen und Musikgruppen zogen gestern Nachmittag beim Großen Festzug durch den Stadtteil.

Foto: Lothar Strücken

Michael Kempkes ist jetzt schon ein Platz in den Oppumer Heimatbüchern sicher — als zweifacher Schützenkönig. Heute soll sein Nachfolger ausgeschossen werden. Doch noch gibt es keinen Bewerber.

Mit der Frontabnahme des Regimentes, dem Großen Festumzug durch Oppum und der Parade ging am Sonntag für Michael II. eine ungewöhnliche Königszeit zu Ende. Der stellvertretende Brudermeister Michal Kempkes wird in die Annalen der St. Sebastianus Schützen-Gesellschaft 1652 Krefeld-Oppum als der König eingehen, der zweimal hinter einander regierte.

2007 holte Michael Kempkes den Vogel von der Stange und wurde als Schützenkönig Nachfolger von König Werner II. (Fohr). Da aber die Oppumer ihr Schützenfest nur alle zwei Jahre feiern und es 2009 keinen Bewerber um die Königswürde gab, trat Kempkes noch einmal an. Ihm zur Seite stand seine Frau Almuth I.

Sonntag Nachmittag schlug für jedes Oppumer Herz wieder die große Stunde, denn der Festumzug der St. Sebastianus Schützen-Gesellschaft stand auf dem Programm. Kurz nach 15 Uhr war das Regiment angetreten.

Wenig später verließ das Königspaar mit Hofstaat, Repräsentanten befreundeter Königshäuser und Ehrengästen das als Residenz dienende Pfarrheim und nahm die Front der Schützen ab, die sich auf der Haupt- und Hochfelderstraße aufgestellt hatten. Ihre Majestät trug an diesem Nachmittag ein langes schützengrünes Festkleid.

Von der Kanone Gebrauch gemacht

Dann kam der große Moment: Angeführt von General Willy Kilders und seinen beiden Söhnen Stefan und Michael als Adjutanten, setzte sich die Generalität in Bewegung. Rund 600 Schützen und Musikgruppen gehörten dem Regiment an.

Zahlreiche Schaulustige säumten die Straßen in Oppum und sahen einen farbenprächtigen Umzug, an dem nicht nur die einzelnen Oppumer Schützenformationen teilnahmen, sondern auch Oppumer und befreundete Vereine wie die Uerdinger Schützen, das 1. Uerdinger Amazonen-Corps und die 20th Swadron der Canadian Mounties. Seine Majestät König Michael II. und Almuth I. jubelten aus einer von vier Rappen gezogenen weißen Kutsche ihrem Schützenvolk zu.

Auch die Ehrengäste sowie Honoratioren aus Politik und Verwaltung, darunter Ulrich Hahnen (SPD) und Jürgen Wettingfeld (CDU), die gemeinsam in einem Zweispänner saßen, genossen es sichtlich, in Kutschen durch Oppum gefahren zu werden. Den Abschluss des Festzuges bildete die Artillerie, die zur Freude der Zuschauer gelegentlich von ihrer Kanone Gebrauch machte.

"Eine wahre Augenweide sind die vielen Pferde und die farbenfrohen Uniformen", sagte Brudermeister Hans Joachim Hofer, der das Publikum mit Musik und Informationen an der Schutzengelkirche unterhielt. Dort sollte nach über einer Stunde Umzug die Parade den krönenden Abschluss des Festumzuges bilden.

Mit dem heutigen Vogelschießen um die Königswürde endet das Oppumer Heimat- und Schützenfest. Da soll es, Stand Sonntag Nachmittag, offiziell noch keinen Bewerber geben. Es dürfte spannend werden, wer um 15 Uhr auf dem Festplatz an der Kronlandbrücke antritt. Das scheidende Königspaar hat schon abgewinkt, es möchte keine dritte Regentschaft, auch wenn es zwei schöne Amtszeiten waren.

(rio)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort