Krefeld Oppum: Supermarkt auf dem Festplatz

Krefeld · Auf dem Festplatz an der Kronlandbrücke wird ein Nahversorger gebaut, sechs Angebote von Investoren sind jetzt bei der Verwaltung eingegangen. 200 Pendlerparkplätze sollen erhalten bleiben, ebenso Flächen für Veranstaltungen.

 Der Festplatz an der Kronlandbrücke wird derzeit als Pendlerparkplatz genutzt, denn der Bahnhof ist fußläufig erreichbar. Bald wird hier ein Supermarkt gebaut. Die Politik hatte seit Jahren um einen Nahversorger in Oppum gerungen.

Der Festplatz an der Kronlandbrücke wird derzeit als Pendlerparkplatz genutzt, denn der Bahnhof ist fußläufig erreichbar. Bald wird hier ein Supermarkt gebaut. Die Politik hatte seit Jahren um einen Nahversorger in Oppum gerungen.

Foto: bkö

Sechs Investoren-Angebote für die Errichtung eines Supermarktes auf dem Festplatz an der Oppumer Kronlandbrücke sind bei der Stadt eingegangen. Damit rückt der seit langem geforderte - aber für diesen Standort auch kontrovers diskutierte - Bau eines so genannten Nahversorgers für den Oppumer Ortskern in greifbare Nähe.

Mehr als zehn Jahre hat die lokale Politik um das Thema Nahversorgung in Oppum gerungen. Ein Standort an der Maybachstraße war lange Zeit favorisiert, dann aber wegen der Parkplatzproblematik verworfen worden. Geprüft wurde auch das Gelände rund um die Schutzengelpfarre sowie der Parkplatz gegenüber dem ehemaligen Restaurant Parkhaus. Der Festplatz an der Kronlandbrücke sei "die beste Lösung, die machbar ist", hatte die Verwaltung schließlich vor einem Jahr in der Bezirksvertretung Oppum mitgeteilt. Helmut Späth (SPD) und seine Fraktion votierten dann in der finalen Abstimmung des Gremiums überraschend gegen diesen Plan. Späth führte aus, seine Partei habe das Vorhaben immer kritisch gesehen. "Viele Bürger wollen diesen Platz nicht als Supermarkt-Standort", hatte er erklärt. Zudem befinde sich in direkter Nähe, 50 Meter entfernt, bereits ein Netto-Markt. Die Kehrtwende dann einige Wochen später im Planungsausschuss: Mit den Stimmen der SPD wurde der Standort schließlich durchgewunken.

Die Stadt Krefeld hatte im Anschluss an diese Entscheidung Teilflächen an der Buddestraße des jetzigen Park & Ride Platzes, des Festplatzes und des Hundeplatzes Oppum in einer Gesamtgröße von rund 8900 Quadratmetern zur Entwicklung als Einzelhandelsstandort zum Verkauf angeboten.

Das Kaufgrundstück ist Bestandteil einer Entwicklungsfläche, auf der vom Bieter weitere, von der Politik geforderte, Maßnahmen durchzuführen sind. Neben dem für die Nahversorgung vorgesehenen Einzelhandel mit einer Verkaufsfläche von etwa 2650 Quadratmetern sollen rund 200 öffentliche Stellplätze plus 130 Stellplätze im privaten Bereich entstehen. Der jetzige Festplatz soll nach Osten auf den geplanten Park & Ride Platz für den Oppumer Bahnhof verschoben werden, aber in seiner Funktion erhalten bleiben. Das Oppumer Ortszentrum ist von der Entwicklungsfläche fußläufig erreichbar - allerdings müssen Fußgänger aus dem alten Ortskern nördlich der Bahnschienen die Trasse queren: Entweder über die Kronlandbrücke oder durch die neue Unterführung am Bahnhof selbst.

Die potenziellen Investoren mussten bei der Planung auch die Herstellung eines neuen Verkehrsknotens mit Anbindung des Gebietes an die Buddestraße/Hauptstraße berücksichtigen. Dafür wird die vorhandene Ampelanlage modernisiert, da die Einrichtung von neuen Signalgruppen erforderlich ist.

Die Entwicklungsfläche liegt im Gleisdreieck südlich des Schienenstranges Duisburg/Köln östlich der Kronlandbrücke (Buddestraße). Diese Fläche wird - neben der vorgesehenen Nutzung als Einzelhandelsstandort - zur Deckung des Parkplatzbedarfes für Bahnreisende noch zunehmend Bedeutung erlangen, zum anderen soll sie weiterhin als Festplatz genutzt werden.

Inwieweit die vorliegenden sechs Angebote alle Vorgaben berücksichtigen, muss jetzt von der Verwaltung geprüft werden. Anschließend sollen die aussichtsreichsten Angebote im Rahmen einer Präsentation vorgestellt werden, damit die Politik schließlich darüber abstimmen kann. Wohin der dort ebenfalls ansässige Hundeplatz umziehen soll, wurde von der Verwaltung nicht mitgeteilt.

(RP)
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