Kultur aus Krefeld Online-Vortrag über Campendonks Lehrer Johan Thorn Prikker

Krefeld · Prikker war 1904 auf Vermittlung von Friedrich Deneken als Lehrer an die neu gegründete Handwerker- und Kunstgewerbeschule Krefeld gekommen.

 Johan Thorn Prikker hat Wandbilder im Kaiser Wilhelm Museums gemalt

Johan Thorn Prikker hat Wandbilder im Kaiser Wilhelm Museums gemalt

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(sti) Das Museum Penzberg ist bekannt für seine weltweit größte Sammlung expressionistischer Kunst des Krefelders Heinrich Campendonk. Diesmal legen die Bayern den Fokus auf Campendonks Lehrer Johan Thorn Prikker. Der war durch Vermittlung des damaligen Direktors des Kaiser-Wilhelm-Museums in Krefeld, Friedrich Deneken, 1904 als Lehrer an die neu gegründete Handwerker- und Kunstgewerbeschule Krefeld gekommen.

Der niederländisch-deutsche Maler und Gestalter Johan Thorn Prikker (1868-1932) sei heute zu Unrecht weniger bekannt als seine Künstlerfreunde und Schüler Heinrich Campendonk, August und Helmuth Macke, Ernst Ludwig Kirchner, Henry van de Velde, Peter Behrens, Dominikus Böhm oder Josef Albers. Als Lehrer an mehreren deutschen Kunstgewerbeschulen habe er jedoch nicht nur eine ganze Künstlergeneration geprägt, mit seinen Glasfenstern, Mosaiken und Wandbildern in öffentlichen Gebäuden sowie seinen Entwürfen für Möbel und Textilien gelte er als wichtiger Wegbereiter des Expressionismus und einer neuen deutschen Werkkunst, wie sie auch am frühen Bauhaus verwirklicht wurde, so das Museum Penzberg. „Vom Kissen zum Glasfenster. Johan Thorn Prikker und seine expressionistischen Künstlerfreunde“ heißt der Online-Vortrag von Christiane Heiser am Mittwoch, 6. Oktober, ab 18 Uhr. Der Vortrag beleuchtet das künstlerische Schaffen dieses Multitalents und den inspirierenden Austausch mit seinen Künstlerfreunden. Christiane Heiser hat sich auf die bildende und angewandte Kunst der Jahrhundertwende und der klassischen Moderne sowie die Architektur der Jahre 1880-1940 spezialisiert. Durch Ihre langjährigen Forschungen ist sie die wichtigste Expertin für das Werk Johan Thorn Prikkers. Voranmeldung unter museum@penzberg.de. Der Vortrag ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Prikker arbeitete von 1913 bis 1916 als Lehrer an der Essener Handwerker- und Kunstgewerbeschule, der späteren Folkwang-Schule Essen. Nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in Überlingen (1919/1920) unterrichtete er anschließend für drei Jahre als Lehrer für Glasmalerei beziehungsweise Monumentalkunst an der Königlichen Kunstgewerbeschule München, dann von 1923 bis 1926 an der Kunstakademie Düsseldorf und von 1926 bis zu seinem Tod als Professor an den Kölner Werkschulen.

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