Krefeld "Öffnet die Werkstore von TKN"

Krefeld · Der Betriebsrat von ThyssenKrupp Nirosta fordert die TKN-Geschäftsführung zu Investitionen auf. Bis 2013 müssen alle mit der EU-Zielwerte für Chrom und Nickel eingehalten werden. Die Geschäftsführung streitet alle Vorwürfe ab.

Krefeld: "Öffnet die Werkstore von TKN"
Foto: Bastian Königs

Bernd Kalwa, Betriebsratsvorsitzender von ThyssenKrupp Nirosta (TKN), hat gestern die Geschäftsführung zu Investitionen im Krefelder Werk aufgefordert. Der mit der EU vereinbarte Zielwert für die Nickelbelastung liegt ab 2013 bei 20 Nanogramm pro Kubikmeter.

Kalwa: "Dieser Zielwert ist für uns ein Auftrag. Wir werden sehr konzentriert an der weiteren Verbesserung arbeiten." Kalwa äußerte die große Sorge, "dass wir jetzt industriefeindlich in eine Ecke gedrängt werden" und hat große Sorge um die Arbeitsplätze in Krefeld. Der Betriebsrat forderte die Geschäftsführung auch auf, die Werkstore für die Krefelder zu öffnen. "Alle sollen sich gründlich informieren können", forderte der Konzernbetriebsrat Thomas Schlenz.

Die Jahresmittelwerte für Chrom und Nickel waren im vergangenen Jahr dreimal so hoch wie in der Zielvereinbarung formuliert. Zusätzlich waren die Belastungen durch Chrom und Nickel im November 2010 so hoch, dass die Bezirksregierung Düsseldorf das Unternehmen TKN bei der Staatsanwaltschaft anzeigte.

Der Betriebsrat sieht den Grund für die hohen Immissionswerte in den "diffusen Stäuben", die in der Anlage auftreten. Sie seien größtenteils nicht durch Schäden in der Absauganlage begründet, sondern würden auf dem Gelände und in den Produktionshallen auftreten und durch Wind verteilt.

Die Unternehmensführung von TKN weist weiter alle in der Strafanzeige der Bezirksregierung formulierten Vorwürfe zurück. Im Umweltausschuss erschien kein Vertreter von TKN. Stattdessen wurde nur jenes Schreiben ausgelegt, dass TKN zuvor auch an die Anwohner und die Medien verteilt hatte.

Darin steht: "Die in der Genehmigung festgelegten Emissions-Begrenzungen für das Stahlwerk wurden während des Zeitraums der erhöhten Immissionswerte lückenlos eingehalten." Ein Zusammenhang zwischen den erhöhten Immissionskonzentrationen in der Luft und den Betriebsereignissen sei nicht ersichtlich.

Der Betriebsrat bemühte sich gestern zu betonen, dass die Grenzwerte für Feinstaub eingehalten werden. "Was uns Probleme macht, sind Chrom und Nickel", sagte Bernd Kalwa, der überdies die Verbesserungen betonte, die das Unternehmen zum Schutz von Klima und Gesundheit der Arbeiter in den vergangenen Jahren eingeführt hat. Der Konzernbetriebsratsvorsitzende Thomas Schlenz forderte außerdem, dass die Bezirksregierung TKN schneller über Belastungen informiert. "Die Messstation müsste die Ergebnisse auch wieder schnell nach Stahldorf liefern."

(RP)
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