Krefeld Niepkuhlen-Brücke: Stadt hatte Prüfpflicht

Krefeld · Die baufällige Brücke über die Niepkuhlen ist offenbar in den vergangenen 14 Jahren nicht ausreichend gepflegt worden.

 Wie oft hat die Stadt das Holz imprägniert? Auf diese Frage gab's gestern keine Antwort.

Wie oft hat die Stadt das Holz imprägniert? Auf diese Frage gab's gestern keine Antwort.

Foto: T.L.

Die Stadt hatte nach mehrheitlichem Votum des Rates 1997 auf eine Brücke aus Eichen- und Lärchenholz statt aus Tropenholz für die Niepkuhlen gesetzt. Baukosten damals: mehr als eine Viertelmillion Euro. Die Pflicht zur regelmäßigen Prüfung hatte sich die Verwaltung bei der Eröffnung selbst gesetzt: Im Baudezernat unter Führung des damaligen Baudezernenten Klaus Lorenz (SPD) gab es deshalb die Anweisung, die Brücke aus heimischem Holz regelmäßig zu pflegen.

Vor rund einem Monat hatte die Stadt die Brücke wegen Einsturzgefahr schließen müssen. Ein Gutachterbüro hat inzwischen die Mängel untersucht (wir berichteten). Für Fußgänger und Radfahrer bleibt sie gesperrt. Der Abriss der Holzbrücke droht.

Ulrich Kleppe, damals Leiter der Abteilung "Wasserbau" im Tiefbauamt, erklärte bei der Eröffnung der Holzbrücke 1997, dass das Bauwerk im Halbjahresrhythmus begutachtet, bei Bedarf gereinigt und nachimprägniert werden müsse.

Ob dies in der Vergangenheit stets geschehen ist, konnte die Stadt gestern nicht mitteilen. Eine Sprecherin der Stadt erklärte auf die entsprechende Anfrage unserer Zeitung: "Die letzte umfangreiche Begutachtung der Brücke fand im Juni 2010 statt."

BZV Ost spricht über Gutachten

Zum Festakt im Februar 1997 sprach man von der "schönsten Brücke Krefelds". Jetzt könnte das 80-Meter-Bauwerk die "kürzeste Brücke Krefelds" werden — nur 14 Jahre war sie bisher begehbar. Wie es nun mit dem Bauwerk weitergeht, soll das bereits vorliegende Gutachten klären. "Die Ergebnisse der Auswertung der Gutachten werden zunächst in der zuständigen Bezirksvertretung Ost und anschließend im zuständigen Fachausschuss erläutert", kündigte die Sprecherin der Stadt an. Da die Brücke derzeit wegen Einsturzgefahr nicht genutzt werden könne, arbeite die Verwaltung derzeit an einem Umleitungsplan für die Radfahrer. "Der Betriebshof |benötigt hierfür voraussichtlich bis Mitte nächster Woche", kündigte sie an. Sobald die Umleitung eingerichtet sei, werde die Öffentlichkeit informiert.

(RP)
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