Krefeld Neunjähriger spielt im Sinfoniekonzert

Krefeld · Mehr als 30 Kinder bewarben sich um die Teilnahme am letzten Sinfoniekonzert der Saison. Sechs werden am 12. Juli im Seidenweberhaus zusammen mit dem Orchester musizieren. Drei der Auserkorenen kommen aus Krefeld.

 Der Krefelder Ryokan Yamakata (3.v.r.) – neben Generalmusidirektor Mihkel Kütson – ist der jüngste Interpret beim Sinfoniekonzert: Außerdem spielen (v.l.) Tina Krumik, Carlotta Rosenthal, Fabienne Kreuzer, Maika Nikulla und Tim Kanik.

Der Krefelder Ryokan Yamakata (3.v.r.) – neben Generalmusidirektor Mihkel Kütson – ist der jüngste Interpret beim Sinfoniekonzert: Außerdem spielen (v.l.) Tina Krumik, Carlotta Rosenthal, Fabienne Kreuzer, Maika Nikulla und Tim Kanik.

Foto: KA

Ryokan spielt auf einer Viertelgeige, denn er ist noch klein. Dennoch wird der neunjährige Krefelder als Preisträger des Wettbewerbs "Bühne frei" am 12. Juli im Konzert mit Profis auftreten. Wenn die Niederrheinischen Sinfoniker im siebenten und letzten Sinfoniekonzert der Saison unter der Leitung von Generalmusikdirektor (GMD) Mihkel Kütson im Seidenweberhaus ihr Programm aufführen, wird dazu auch das einsätzige Violinkonzert von Jean Accolay (1833—1900) gehören. Und da spielt Ryokan Yamakata, der 2009 mit dem Geigenspiel begonnen hat, den Solopart.

Zu den sechs aus mehr als 30 Bewerbern bei zwei Instrumental-Vorspielen "gecasteten" Jungsolisten gehört auch die elfjährige Carlotta Rosenthal. Sie besucht die 6. Klasse an der Bischöflichen Marienschule in Mönchengladbach und wird im 7. Sinfoniekonzert die Elégie op. 24 von Gabriel Fauré spielen. Auf dem Cello — das ist das Instrument, mit dem Carlotta jüngst als Mitglied eines Ensembles für Alte Musik beim Wettbewerb "Jugend musiziert" Bundessiegerin wurde und überdies mit dem Sonderpreis der Telemann-Gesellschaft ausgezeichnet wurde. Die weiteren Gewinner des von GMD Mihkel Kütson initiierten Wettbewerbs sind die Querflötistin Fabienne Kreuzer (13) aus Kaarst, Maika Nikulla (15, ebenfalls Querflöte) aus Krefeld, die Geigerin Tina Krumik (11) aus Essen/Mönchengladbach und der 13-jährige Saxofonist Tim Kanik (Krefeld). Die beiden Querflötistinnen werden, so informierte jetzt der GMD, gemeinsam die beiden Solopartien in Bachs Brandenburgischem Konzert Nr. 4 (G-Dur) gestalten.

Alle sechs Solisten werden, stets vom Orchester begleitet, jeweils zwischen sieben und neun Minuten auf dem Solistenpodest agieren, direkt neben dem Dirigenten. "Ursprünglich wollten wir ja nur drei Solisten küren", erzählt Kütson, "aber die übriggebliebenen sechs Kinder haben uns durch ihre große Qualität an den Instrumenten derart überzeugt, dass wir die Zahl der Solisten verdoppelt haben." Was bedeutet: "Dafür mussten wir etwas anderes aus dem Programm schmeißen", erklärt Kütson. Die Besucher des zweiten Durchlaufs des Sinfoniekonzerts (Freitag, 12. Juli, 20 Uhr) werden daher auf die "Sinfonischen Metamorphosen" von Paul Hindemith verzichten müssen. Zu hören gibt es aber weiterhin die "Schottische Sinfonie" (Nr. 3) von Felix Mendelssohn Bartholdy und das Genrestück "An Orkney Wedding, with Sunrise" des schottischen Komponisten Peter Maxwell Davies, der auf den sturmumtosten Orkney-Inseln im Nordatlantik lebt. Die musikalische Hochzeitsfeier wird von einem Dudelsackpfeifer beendet. Natürlich bekommen die Abonnenten und andere Kartenerwerber, die das Konzert am Dienstag, 9. Juli, 20 Uhr, gebucht haben, auch diese Hindemith-Metamorphosen zu hören. Aber dafür eben nicht die sechs jungen Solisten. Im nächsten Jahr, verrät Konzertdramaturgin Eva Ziegelhöfer, werde der Wettbewerb fortgesetzt. "Dann wird er für junge Pianisten ausgeschrieben", ergänzt sie.

(RP)
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