Krefeld Neues Netto-Logistikzentrum für 34 Millionen Euro

Krefeld · Heute geht das für 34 Millionen Euro in Krefeld gebaute Logistikzentrum des Discounters ans Netz. Von hier aus werden ab sofort 150 Supermärkte der Region beliefert. 150 Arbeitslose fanden einen neuen Job.

Wenn heute früh die Menschen in Krefeld, Mönchengladbach, Düsseldorf oder am Niederrhein Milch, Kaffee oder Konserven im Netto-Discounter um die Ecke kaufen, dann ist etwas anders als sonst: Die Waren kommen erstmals aus dem neuen Krefelder Logistikzentrum. Es ist das modernste Warenlager Deutschlands — auch wenn man bei Netto das Wort Warenlager nicht gerne hört.

Der expandierende Discounter (Jahresumsatz: zehn Milliarden Euro), eine Tochter von Edeka, schuf in Krefeld 170 Arbeits- und 13 Ausbildungsplätze. 150 der Stellen wurden in Kooperation mit der Agentur für Arbeit mit arbeitslosen Männern und Frauen besetzt. Sie wurden zuvor in speziellen Trainingsprogrammen der Arbeitsagentur Krefeld auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet. Und: Da täglich rund 150 Lastwagen das Zentrum ansteuern, würden mittelbar auch 100 weitere Jobs bei Speditionen gesichert, erklärt Heiner Bange, Leiter Logistik-Integration beim Netto Marken-Discount. Auch die Brauerei Königshof profitiert von der Zentrale. Bereits seit Anfang des Jahres produziert die Krefelder Brauerei für Netto unter der Marke "Grafensteiner" Pils, Alt und Export.

Insgesamt investierte Netto 34 Millionen Euro in den Bau des 38 000 Quadratmeter großen Warenlagers. Gespräche über die Ansiedlung wurden unter anderem auch mit Mönchengladbach geführt. Dass Krefeld am Ende den Zuschlag erhielt, nannte Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) "einen großen Coup".

So funktioniert die Logistik

Gerade für Discounter mit ihrer aggressiven Preisgestaltung ist die Logistik die wichtigste Stellschraube. "An der Qualität können wir nicht sparen", erklärt Netto-Sprecherin Christina Stylianou. "Mithilfe intelligenter Logistiksysteme schon." Mit Hilfe eines mobilen Datenerfassungsgerätes nehmen die Netto-Mitarbeiter direkt an Regalen in den Märkten auf, welche Waren in welcher Anzahl benötigt werden.

Innerhalb weniger Sekunden erreicht die Bestellung den Zentralrechner im Krefelder Logistikzentrum. "Die Aufträge werden durch Datenübermittlung an die Pick-by-Voice-Geräte der Kommissionierer übergeben", erklärt Stylianou. Die Geräte scannen den Barcode und führen die Kommissionierer sprachgesteuert durch das Lager. Das spart Zeit — und damit Geld. Die Kommissionierer packen die bestellte Ware für die Märkte auf ihre Kollis und flitzen auf Ameisen genannten Hubwagen in rasanter Geschwindigkeit zwischen Trockenlager, Tiefkühl-Bereich und Frische-Abteilung.

(RP)
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