Krefeld Neues Naturschutzgebiet "In der Elt"

Krefeld · Vom Wasserwerk der SWK über den Römersee und die Weiden südlich des Greiffenhorst-Parks bis zum Linner Stadtgraben ist jetzt das zehnte Naturschutzgebiet auf Krefelder Stadtgebiet ausgewiesen worden.

Die Stadt Krefeld hat jetzt nach den Flora-Fauna-Habitat-Richtlinien der Europäischen Kommission und Genehmigung der Bezirksregierung ihr neues, knapp 65 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Bereich In der Elt werden dadurch vor allem die dort in großem Maße vorkommenden Kammmolche, aber auch seltene Vögel wie Pirol, Nachtigall und Eisvogel geschützt. Auch der Habicht vermehrt sich wie andere Greifvögel nach dem durch DDT bedingten Einbruch wieder stärker, berichteten Heino Thies und Theo Malschützky vom städtischen Fachbereich Umwelt gestern vor Ort.

"Das Besondere am Naturschutzgebiet In der Elt ist die Tatsache, dass die Stadtwerke auf rund der Hälfte des Gebiets Trinkwasser gewinnt", sagt Thies. "Daher ist nach Absprache per Satzung geregelt worden, dass der tägliche Wassergewinnungsbetrieb garantiert ist."

Die Flächen des neuen Naturschutzgebiets westlich und östlich der Lindenallee zwischen dem Greiffenhorst-Schlösschen und dem Hausenhof umfassen Pferdeweiden, Wiesen und Wald sowie den Baggersee (Römersee). "Botanisch besonders wertvoll ist eine Glatthafer-Wiesenknopf-Silgenwiese als Lebensraum für den Ameisenbläuling, der im angrenzenden Naturschutzgebiet Latumer Bruch vorkommt", berichtet Malschützky. Das neue Naturschutzgebiet ist bereits in den vergangenen Jahren zu einem wertvollen Biotop gemacht worden: "Wir haben auf den vormaligen Ackerflächen - heute sind dort Wiesen - ein Laichgewässer für den Kammmolch angelegt, das auch gut angenommen wird. Ein zweiter Tümpel ist auf dem Gelände des Wasserwerks entstanden, und im nächsten Jahr werden wir einen dritten Teich anlegen", sagt Thies. Dort, im Bereich der ehemaligen Linner Kirche, deren Fundamente mit Pflanzen markiert sind, müsse aber auf mögliche weitere Funde geachtet werden. Dort, wo früher einmal eine wichtige Straße verlaufen sein muss, wurden bereits römische Scherben gefunden, die sich heute im Linner Museum befinden, erläuterte Malschützky.

Der Greiffenhorst-Park ist nicht in das Naturschutzgebiet einbezogen, weil das zu viele Ausnahmeregelungen mit sich gebracht hätte. Dafür gilt für den als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Park die neue Einschränkung, dass die Uferbereiche des dortigen Gewässers nicht betreten werden dürfen.

Das Naturschutzgebiet in der Elt ist das zehnte in Krefeld. Das Erste namens Waldwinkelskuhle wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg ausgewiesen. Seit 1991 kamen zunächst die Spey, das Latumer Bruch und der Egelsberg hinzu. Als fünftes Naturschutzgebiet wurde das Hülser Bruch ausgewiesen, bevor das Orbroicher Bruch, die Niepkuhlen und Riethbenden zu Naturschutzgebieten erklärt wurden. Bevor nun das Gebiet In der Elt als Zehntes hinzukam, war der Flöthbach zwischen Kapuzinerberg und Steeger Dyk als neuntes Naturschutzgebiet ausgewiesen worden.

(RP)
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