Krefeld Neues Mini-Blockheizkraftwerk von SWK in Betrieb genommen

Krefeld · BHKW versorgt Quartier Quartelkämpchen mit Nahwärme.

Der Kornspeicher der Neuzeit steht am Quartelkämpchen in Linn, ist in die Erde eingelassen und besteht nicht mehr aus Holz, sondern aus Metall. Und er enthält auch kein Getreide, sondern Wärme. Genauer: Durch Biomethan erhitztes Wasser. Zweimal rund 10.000 Liter lassen sich in den beiden Wärmespeichern zwischenlagern, die die SWK auf dem Vorplatz des Seniorenheims am Quartelkämpchen errichtet hat. Sie werden gespeist aus dem ebenfalls neu gebauten Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW), welches direkt nebenan in einem garagenähnlichen Gebäude steht.

Das Ganze ist Teil des Wettbewerbs "KWK-Modellkommune" der NRW-Landesregierung, um die innovative Nutzung von Kraft- Wärme-Kopplung (KWK) voranzutreiben. Unterstützt und betreut wird das Projekt von der EnergieAgentur NRW, Leitstelle KWK, geführt von Sabine Schneider. "Ende 2016 sind bereits ein Mehrfamilienhaus an der Vulkanstraße sowie das Stadtbad Fischeln mit hochmodernen und effizienten Mini-Blockheizkraftwerken ausgestattet worden, Anfang dieses Jahres kam ein Mehrparteienhaus an der Bischofstraße hinzu, das über zwei Brennstoffzellen versorgt wird", erklärt SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke. Jetzt ist mit dem Seniorenheim am Quartelkämpchen ein viertes Objekt hinzugekommen.

Doch nicht nur das Seniorenheim kann über die moderne Heizungsanlage mit Wärme versorgt werden. Auch die angrenzenden Gebäude -altersgerechte Wohnungen der Wohnstätte, aber auch Mehrparteienmietswohnungen und Doppelhaushälften an der Rathenaustraße- erhalten ihre Wärme hieraus. "Wenn die Leistung des neuen BHKWs an einem kalten Wintertag nicht ausreicht, nutzen wir die gespeicherte Energie der beiden Wärmespeicher. Und wenn auch das nicht ausreichen sollte, können immer noch die beiden schon bestehenden Heizkessel im Keller des Seniorenheims zugeschaltet werden", erklärt Sebastian Horn, Projektleiter bei der SWK für das Objekt am Quartelkämpchen.

"Wir haben hier eine echte Quartierslösung, bei der ein ganzes Viertel durch uns zuverlässig mit Nahwärme versorgt wird - noch dazu mit umweltfreundlicher, denn unser BHKW am Seniorenheim wird mit Biogas betrieben. Dezentrale Energieerzeugung wird in Zukunft immer mehr zu einem Thema, weil große Kraftwerke nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind", sagt Carsten Liedtke.

(RP)
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