Krefeld Neues Gewässer für Amphibien

Krefeld · An der Engerstraße soll ein Reservat für Amphibien angelegt werden. 300 Quadratmeter soll die Wasserfläche groß sein. Die Baukosten belaufen sich auf rund 30 000 Euro. Die Grünen fordern, dass das Konzept schnell umgesetzt wird; ansonsten drohe es Opfer des Rotstiftes zu werden.

Bockum Im Bereich der Vreedbenden an der Engerstraße soll ein weiteres Gewässer in der Altstromrinne angelegt werden. Das hatte die Bezirksvertretung Ost auf einer ihrer letzten Sitzungen bereits empfohlen und der Umweltausschuss auf Antrag der Grünen auch beschlossen. "Der Beschluss ist im Umweltausschuss gefasst worden, jetzt muss er auch umgesetzt werden", sagt Ratsherr Christoph Bönders von den Grünen. Zunächst wird das Thema jetzt noch in der Sitzung des Landschaftsbeirats am 29. Juni thematisiert.

Gewässer ausgetorft

Wo heute die Vreeedbenden liegen, war früher mal der Rhein, der dort in der nacheiszeitlichen Phase floss. An einigen Stellen in Krefeld wurden im ausgehenden Mittelalter durch Austorfungen der verlandeten Rinnen neue Gewässer geschaffen. Eines davon sind die Niepkuhlen, die durch das neue Gewässer weiter wachsen können.

Sorgen macht den Grünen allerdings die Finanzierung. Bönders befürchtet jetzt, dass die benötigten 6000 bis 8000 Euro, die die Stadt zahlen müsste, gestrichen werden, wenn die Haushaltsberatungen erst im Herbst beginnen. "Jetzt würden wir noch bis zu 80 Prozent Zuschuss vom Land bekommen. Ob wir das Projekt im nächsten Jahr überhaupt realisieren können, ist mehr als fraglich." Das Projekt sei auf Anregung der Bevölkerung geplant worden. Nach der Entnahme des Niedermoortorfes soll das Grundwasser freigelegt werden. Der Graben würde etwa bis zu 80 cm mit Grundwasser gefüllt. "Es wird im Jahresverlauf ein flaches Gewässer angelegt, das vor allem den hier lebenden Amphibien als Laichgewässer dienen soll", so Bönders. Rund 300 Quadratmeter groß soll die Wasserfläche werden, mit einer Breite von maximal 20 Metern und einer Länge von bis zu 40 Metern. Dazu wird das Erdreich bis zu einer Tiefe von maximal 2,20 Metern unter dem Erdboden ausgehoben. Dabei fallen rund 850 Quadratmeter Aushub an. Die Baukosten belaufen sich, so die Verwaltung, auf rund 30 000 Euro. Davon würden 60 bis 80 Prozent durch das Land bezuschusst. Eingerechnet ist eine mögliche Baustraße. Doch Bönders sieht Handlungsbedarf, denn im Spätsommer 2011 sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. Dazu müssten aber die notwendigen Gelder in den Haushalt eingestellt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort