Verbesserte Technik für die Zuschauer Neuer Videowürfel für die Yayla-Arena in Krefeld

Krefeld · Der erste große Test für den Würfel wird beim Eishockeyspiel der Krefeld Pinguine gegen die Düsseldorfer EG stattfinden - seinerseits ein Test für die Pinguine.

 Die neuen LED-Screens, die unter dem Hallendach befestigt sind, wirken bereits im „Off-Modus“ faszinierend. 112 Quadratmeter große Bildflächen werden zukünftig Szenen, Werbeeinblendungen und Filme zeigen.

Die neuen LED-Screens, die unter dem Hallendach befestigt sind, wirken bereits im „Off-Modus“ faszinierend. 112 Quadratmeter große Bildflächen werden zukünftig Szenen, Werbeeinblendungen und Filme zeigen.

Foto: SWH GMBH/SWH GmbH

Auf Besucher der Yayla-Arena wartet ab sofort ein neues und durchaus beeindruckendes Stück Technologie, denn unter dem Dach hängt ein neuer Videowürfel, der die Multimediadarstellung der Halle endgültig ins 21. Jahrhundert katapultieren soll. Der alte Würfel aus dem Jahr 2004 wurde nach 15 Jahren ersetzt. „Das war dringend geboten, denn für die alte Technologie gab es teilweise keine Ersatzteile mehr. Außerdem ist der neue Würfel energieeffizienter und langlebiger“, erzählt Hallenmanager Paul Keusch. Er ließ sich das Update 300.000 Euro kosten, die sich aber durchaus lohnen sollen.

„Es ist ein weiterer Schritt der Effizienzsteigerung. Wir haben nun die Beleuchtung der Halle fast vollständig auf LED-Technik umgestellt, was nicht nur wirtschaftlich effizient ist, sondern auch der Nachhaltigkeit Rechnung trägt“, sagt Darius Gehrmann, der Leiter der Veranstaltungstechnik.

In vier Wochen wurde der alte Würfel zunächst abgehängt. „Erst dann mussten wir alles noch einmal ausmessen, denn auch wenn wir natürlich Bauunterlagen haben, gab es kleinere Abweichungen von bis zu 7,5 Zentimetern“, erzählt Gehrmann. Die Arbeiten wurden von der Firma LEDCon aus Rheine ausgeführt. Diese setzte den aus einzelnen, 25x50 Zentimeter großen Paneelen gefertigten Würfel vor Ort zusammen. 192 dieser einzelnen Teile bilden einen der vier sieben mal vier Meter großen Bildschirme, die mit 4000 Pixeln fast eine Full-HD-Auflösung erreichen. „Faktisch ist es Full-HD. Der Unterschied ist minimal und für einen Menschen so nicht erkennbar“, befindet Gehrmann.

Durch eine Carbon-Aufhängung wurde dabei auch einiges Gewicht eingespart. „Der neue Würfel wiegt rund sechs Tonnen, der alte lag bei 7,5 Tonnen. Damit haben wir nun mehr Möglichkeiten, was Aufhängungslasten bei Events angeht. Gleichzeitig wurde die Videofläche um rund 30 Prozent vergrößert“, erläutert der Verantwortliche weiter. Die abgeschrägten Kanten mit Anzeige von Spielständen, Uhr oder Strafen fallen nun weg. „Das macht uns flexibler. Wir sind heute in der Lage, wie bei einem TV-Bild die sportartspezifischen Angaben einzublenden. Es ist nicht mehr auf Eishockey spezialisiert, sondern Basketball, Tennis, Handball oder anderes ist ebenso einfach einzublenden. Auch so, wie wir das möchten. Ob wir die Uhr oben oder unten haben wollen, ob Strafen, Tore oder ähnliches, alles lässt sich machen“, erklärt Gehrmann.

Durch neue Glasfaserkabel innerhalb der Halle lassen sich nun auch große Datenmengen problemlos übertragen. „So können wir auch alle Bildschirme getrennt ansteuern und je nach Tribüne unterschiedliche Bilder zeigen. Damit sind zum Beispiel große E-Sports-Events denkbar, bei denen jedes Team auf einer anderen Tribüne sitzt“, sagt er weiter.

Ob und wie schnell sich die Investition auch hinsichtlich der Energieersparnis rentiert, ist noch nicht zu beziffern. „Das hängt natürlich auch davon ab, wie hell wir den Würfel fahren. Wir haben die Möglichkeit, bis zu 5000 Candela zu erzeugen. Das können wir aber stufenlos regeln und werden sehen, welche Stärken bei den Besuchern am besten ankommen“, erläutert Keusch.

Kosten und der notwendige Materialaufwand wurden übrigens auch dadurch gespart, dass die gesamte vorhandene Aufhängungstechnik mitsamt der Elektromotoren weiterverwendet werden kann. „Die Motoren haben wir einmal generalüberholen lassen. Aber wir konnten sie komplett weiter nutzten“, berichtet Keusch. Da die Seidenweberhaus-GmbH außerdem 16 Prozent zusätzliche Paneele für Reparaturen bekam, ist für lange Zeit die Funktionsfähigkeit sichergestellt. „Das Unternehmen verspricht, dass die Paneele mindestens zehn Jahre halten. Davon sind ohnehin zwei Jahre Garantie. Wir sind also gut aufgestellt“, sagt Keusch. Den ersten Härtetest wird der neue Videowürfel beim Test der Pinguine auf heimischem Eis am 15. August gegen Erzrivalen Düsseldorfer EG haben.

(svs)
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