Krefeld Neuer Urologe operiert mit Roboter

Krefeld · Am St. Josefshospital arbeitet Dr. Marcus Horstmann mit "Da Vinci": Hightech für präzise Unterleibs-Eingriffe.

Die Neuen der Malteser-Urologie: Dr. Marcus Horstmann und der Roboter "Da Vinci".

Foto: malt/ M. Clifford

Die Urologie am Malteser St. Josefshospital vermeldet jetzt zwei Neuzugänge: Ab Sommer wird Privatdozent Dr. Marcus Horstmann Chefarzt der Urologischen Abteilung. Und zu seinen fachlichen Qualifikationen gehört auch der Umgang mit "Da Vinci": Der Roboter wird bei minimalinvasiven Operationen (ohne große Schnitte) eingesetzt. Weil das hochtechnische Gerät extrem präzise arbeitet, soll es bei komplizierten und umfassenden urologischen Eingriffen eingesetzt werden. Kleine Schnitte bedeuten weniger Blutverlust, schnellere Erholung und Wundheilung für den Patienten. Bei der radikalen Prostata-Entfernung bleibe sogar die Potenz des Patienten erhalten.

Der "Da Vinci" gilt als das modernste Operationssystem auf dem Markt und soll noch im April geliefert werden. Im weiteren Umkreis am Niederrhein wird er nach Angaben des Josefshospitals der Einzige sein: "Insgesamt gibt es in Deutschland nur rund 50 Krankenhäuser und Uni-Kliniken, die mit dem Da Vinci arbeiten; am linken Niederrhein steht der nächste in Gronau". Über den Preis schweigt man. "Es wurde ein siebenstelliger Betrag investiert", heißt es.

Das "Da Vinci"-Operationssystem wurde in den Vereinigten Staaten entwickelt. Es wird seit 2000 eingesetzt und hat in den USA mittlerweile die konventionelle Laparoskopie in vielen Bereichen nahezu komplett abgelöst. Über zwei bis drei kleine Einstiche in der Bauchdecke gelangen die mit den Roboter-Armen verbundenen Instrumente zum Operationsgebiet.

Zusätzlich werden ein Einstich im Bereich des Nabels für die ebenfalls robotergesteuerte Kamera, sowie ein, zwei weitere Einstiche für Assistenz-Instrumente (Spülung, OP-Clips, Nahtmaterial) benötigt. Die Steuerung der Roboter-Arme und der daran gekoppelten Instrumente übernimmt der Operateur an einer Konsole. Kleinste Hand- und Fingerbewegungen werden hochpräzise ausgeführt.

"Bei der Auswahl des neuen Chefarztes haben wir natürlich darauf geachtet, wer schon mit dem DaVinci-System gearbeitet hat", sagt Geschäftsführer Christian Utler. "Dr. Horstmann hat die Vorteile in der Schweiz und aktuell in Jena bereits kennenlernen dürfen und maßgeblichen Anteil am hervorragenden Ruf der dortigen Universitätsklinik".

Horstmann wechselt im Sommer nach Uerdingen und übernimmt den Posten von Dr. Jens Westphal, der die Malteser auf eigenen Wunsch verlässt. Zuletzt arbeitete Horstmann als Leitender Oberarzt in der Urologischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum in Jena. Dort ist er auch weiterhin als Dozent tätig. Zuvor arbeitete der 42-jährige bereits an der Uniklinik in Tübingen, an der Uniklinik in Zürich, in Neuchâtel und in Winterthur.

"Ich freue mich auf die Aufgabe und die Zusammenarbeit mit meinen neuen Kollegen. Besonders am Herzen liegt mir ein kollegialer Austausch mit den niedergelassenen Ärzten", erklärt Horstmann.

(RP)