Krefeld Neuer Rock'n'Roll-Stern aus Uerdingen

Krefeld · Die Krefelderin Jenny Thrill ist Frontfrau der "Steady Go's". Gerade ist ihre erste Schallplatte erschienen – eine Vinylscheibe. Die Rock'n'Roller legen Wert auf stilechte Präsentationen, und das nicht nur bei Live-Auftritten.

 Jenny Thrill auf dem Sprung zur Rock'n'Roll-Karriere. Die Uerdingerin liebt die Musik der 50er Jahre.

Jenny Thrill auf dem Sprung zur Rock'n'Roll-Karriere. Die Uerdingerin liebt die Musik der 50er Jahre.

Foto: Thomas Lammertz

Die Krefelderin Jenny Thrill ist Frontfrau der "Steady Go's". Gerade ist ihre erste Schallplatte erschienen — eine Vinylscheibe. Die Rock'n'Roller legen Wert auf stilechte Präsentationen, und das nicht nur bei Live-Auftritten.

Bei Rock'n'Roll denkt man zuerst an Männer wie Chuck Berry, Bill Haley, Elvis Presley und Little Richard. Es gab aber auch erfolgreiche Frauen im Genre: Laverne Baker ("Jim Dandy", 1956), Connie Francis ("Stupid Cupid", 1958), Brenda Lee ("I'm Sorry", 1960), Wanda Jackson ("Let's Have A Party", 1960) und andere. Ein neues Sternchen funkelt jetzt am Rock'n'Roll-Himmel und will die Reihe fortsetzen, und das mitten in Krefeld. Naja, nicht ganz, denn Jenny Thrill wuchs in Uerdingen auf, tritt aber mittlerweile in Fußstapfen, die ursprünglich in den USA ausgelegt wurden. Aber der Reihe nach.

Den Ruf zur Bühne verspürte Jenny Thrill bereits, da war sie kaum zehn Jahre alt. Seitdem hat sie sich vom karnevalistischen Stimmungslied über den deutschen Schlager bis zur neueren Rock-Musik durch manches Genre gesungen, unter anderem mit der 14-köpfigen Show-Band "Die Mennekrather".

Gitarrist Jimmy Tourette seinerseits ist auch mit mehr als einem musikalischen Wasser gewaschen, pflegt sowohl ein Crossover von Funk, Metal und Jazz als auch eine Verschmelzung von Irish Folk und Punk und ist, weil er auch Schlagzeug spielt, sogar schon einmal als Drummer in der Band von Chuck Berry eingesprungen — anno 2005 in der Halle Münsterland.

Und dann ist da noch Jimmys Freund Johnny Lambrusco, der Bass-Mann, ebenfalls Münsteraner, der eines Tages eine "Best of Brenda Lee"-Kompilation anhörte und meinte: "Das kann man aber besser machen". Als er dann bei einer Karaoke-Show Jenny mit Trude Herrs "Ich will keine Schokolade" erlebte, da fielen die einzelnen Puzzle-Teilchen an ihren Platz.

Rock'n'Roll pur wollte man machen, schnörkellos, ursprünglich und unwiderstehlich. Mit Mad Fab Wilson am Klavier und Teddy Lewis am Schlagzeug wurden die "Steady Go's" in Münster formiert. Dann suchte man sich mit Brenda Lees "Sweet Nothin's" und Andy Starrs "Just A Walkin'" Songs für je eine prima A- und B-Seite aus, denn eins war klar: Es sollte eine stilechte sieben Zoll Vinyl-Single zum Herumdrehen auf einem richtigen Plattenspieler werden. Und weil das Saxofon auch in den 1950er Jahren schon eine wichtige Rolle im Rock'n'Roll gespielt hat, gewann man auch noch den fast schon legendären Molly Duncan aus der "Großvätergeneration" für die Studioaufnahmen.

Jetzt kam das Werk auf den Markt; gegenwärtig wird an Songs von Wanda Jackson, Fats Domino, Eddie Cochran und einem ganzen Album gearbeitet.

Was ist so toll am Rock'n'Roll für junge Menschen von heute? "Alles", antwortet Jenny ohne zu zögern. "Die Musik rollt tatsächlich, der Rhythmus macht einen unvergleichlichen Spaß, und alles kommt so selbstverständlich, dass man es im Studio so unkompliziert wie einen Live-Auftritt aufnehmen kann", sagt sie. Und herrlich tanzen kann man außerdem noch dazu. Jenny bildet nämlich — gemeinsam mit ihrem Freund Christian — auch noch ein leidenschaftliches Tanzsportpaar.

(mojo)
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