Krefeld Neuer Chefarzt in der Helios-Gefäßchirurgie

Krefeld · Dr. Gabor Gäbel tritt die Nachfolge von Professor Bernd Luther an, der aus Altersgründen ausscheidet.

 Dr. Gabor Gäbel (l.) und Professor Rudolf Leuwer.

Dr. Gabor Gäbel (l.) und Professor Rudolf Leuwer.

Foto: T. Lammertz

Die Gefäßchirurgie des Helios-Klinikum Krefeld hat seit Freitag einen neuen Chefarzt. Dr. Gabor Gäbel trat zum 1. Dezember die Nachfolge des aus Altersgründen ausscheidenden bisherigen Leiters, Professor Bernd Luther, an. Dabei bekam der 40 Jahre alte Mediziner gleich einen Eindruck seines neuen Postens: "Am Freitag stand ich gleich an meinem ersten Tag bis 24 Uhr im Operationssaal", berichtete er im Rahmen seiner Vorstellung. Eine Patientin war mit einem geplatzten Aortenaneurysma, einem Riss in der Hauptschlagader, eingeliefert worden. In solchen Fällen geht es um Leben und Tod. Jede Sekunde zählt. "Bereits im Rettungswagen musste sie reanimiert werden, und auch während der Operation waren Reanimationsmaßnahmen notwendig", erzählte der Mediziner. Am Ende gelang es dem neuen Leiter eines Teams von vier Ober- und fünf Assistenzärzten, wobei eine Stelle aktuell zu besetzen ist, das Leben der Patientin zu retten. Dies sei auch ein Verdienst des Notarztes, der hervorragend reagiert habe.

Insgesamt, so berichtete der Vater zweier Kinder, bilden Aneurysmen, krankhafte Ausstülpungen der Arterien, die früher oder später zu reißen drohen, einen großen Teil seines Einsatzbereiches. Warnzeichen gebe es nicht. Die Patienten hätten keinerlei Symptome, bis es zur Ruptur, also dem Riss, komme. "Es gibt keine Risikogruppe. Mit dem Alter steigt die Gefahr, aber auch sportliche Menschen mit guter Ernährung sind davor nicht gefeit. Die Ursachen sind, so ist der derzeitige Stand der Lehrmeinung, vor allem genetisch", erläuterte der Mediziner. Schafft es der Patient ins Krankenhaus, so stünden seine Chancen statistisch 50:50. In einem gefäßchirurgischen Zentrum wie dem Helios könnten diese auf rund 80 Prozent steigen. Werde ein Aneurysma zufällig, beispielsweise durch Ultraschall, erkannt, so liege die Überlebensrate bei fast 100 Prozent. Doch auch die Behandlung von Arteriosklerose (Ablagerungen an den Gefäßwänden) stellt einen Großteil der Arbeit eines Gefäßchirurgen dar.

Dr. Gäbel war von vorne herein der Favorit auf die Besetzung der Stelle. Unter den sechs zum Gespräch eingeladenen Kandidaten war es der gebürtige Berliner, der zuletzt am Klinikum der LMU München arbeitete, der von Anfang bis Ende an Position eins stand. "Wir sind sehr froh, dass wir ihn auch bekommen haben", sagt Professor Rudolf Leuwer, Ärztlicher Direktor des Klinikums. In Krefeld wird der Neuzugang eng mit Professor Knut Kröger, dem Leiter der nichtinvasiven Gefäßmedizin, und Professor Marcus Katoh, dem Leiter der Radiologie, zusammenarbeiten.

(RP)
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