Krefeld „Neuer Besen“ für die Heimat

Krefeld · Stabwechsel beim Uerdinger Heimatbund. Ulrich Lohmar löste Elmar Jakubowski als Vorsitzender ab. Der „Neue“ will aber nicht alles anders machen, sondern viel mehr Bestehendes pflegen und gezielt ergänzen.

Uerdingen Es war die bewegte Zeit nach dem 1. Weltkrieg, als die Uerdinger erkannten, dass eine feste Verbindung notwendig wurde, um die Geschichte der Rheinstadt zu bewahren. So kam es in der Altstadt und dem Nordbezirk zum Zusammenschluss der „Freunde alten Brauchtums“, dem heutigen „Uerdinger Heimatbund“, der im vergangenen Jahr sein 80-jähriges Bestehen feierte. Über 31 Jahre führte Elmar Jakubowski die Gemeinschaft und setzte Maßstäbe.

Anlässlich der Jahresversammlung übergab Jakubowski den Vorsitz in diesem Jahr an Ulrich Lohmar. „Ich freue mich, dass ich den Stab so weiter geben konnte, dass Jüngere die Ideen der Heimat- und Brauchtumspflege mit Begeisterung aufgreifen und weiter führen“, verabschiedete sich der engagierte Brauchtumspfleger, den die Versammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Neben dem neuen Vorsitzenden Lohmar gehören dem Vorstand folgende Mitglieder an: Stellvertreter Dr. Dirk Lumme, Geschäftsführer Günter Herx, Schatzmeister Volker Hagemus und Beisitzer Armin Everhardt.

Brempter Hof wird renoviert

Heute ist der Heimatbund eine Institution, die das rheinstädtische Geschehen wesentlich mitgestaltet. „Es ist bedeutend und notwendig, sich mit der großen geschichtlichen Vergangenheit der Rheinstadt zu beschäftigen und dabei mit der Vergangenheit auch die Gegenwart zu verbinden“, ist die Botschaft des Ehrenvorsitzenden an den neuen Vorstand. Was will Vorsitzender Ulrich Lohmar verändern? „Ich bin kein neuer Besen, der das Bestehende wegkehrt“, sagt er.

Zunächst werden die Heimatstuben in der 1. Etage des Gebäudes im Brempter Hof renoviert. Hier geben Bilder Zeugnis von der über 700-jährigen Uerdinger Geschichte. „Uerdingen ist und bleibt eine Industriestadt. Wir wollen deshalb, mit Hilfe der heimischen Firmen, einen Raum für eine Industrieausstellung herrichten.“ Zur Außenwirkung des Heimatbundes zählen die Großveranstaltungen. Erstmals wurde in diesem Jahr ein Ostermarkt erfolgreich veranstaltet.

Schon heute freut man sich auf den traditionellen Nikolausmarkt am 1. Adventsonntag mit dem Besuch des holländischen Sinter Klaas. „Schön wäre es, wenn wir alle vier bis fünf Jahre einen mittelalterlichen Markt veranstalten könnten. Bei der 750-Jahr-Feier im vergangenen Jahr fand er großen Zuspruch“, überlegt Lohmar. Organisiert werden die Veranstaltungen von Geschäftsführer Günter Herx.

Mitglieder werben Mitglieder

Die „Uerdinger Rundschau“, das seit Jahren zweimal jährlich erscheinende Magazin des Heimatbundes, soll fortgeführt und zusätzlich aktuelle Themen und Veranstaltungstermine enthalten. Damit die Tradition aufrecht erhalten und das Weiterbestehen des Heimatbundes gesichert wird, will Lohmar die Zusammenarbeit mit den Vereinen intensivieren und die Mitgliederwerbung voran treiben. Das Motto: „Mitglieder werben Mitglieder“.

(RP)
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