Kommunalwahl in Krefeld Konkurrenz belebt das Geschäft
Meinung | Krefeld · Wähergemeinschaften sind wie Geigerzähler, ob die etablierten Parteien die Themen auf dem Schirm haben, die die Bürger auch umtreiben. Es gibt glanzvolle Beispiele - und Rohrkrepierer.
Neue Wählergemeinschaften sind im politischen Kräftespiel einer Kommune erst einmal interessant und belebend. Sie sind ein Geigerzähler dafür, ob es Stimmungen gibt, die unterm Radar der Etablierten liegen. Prominentes Beispiel: Die Freien Wähler in Bayern haben die CSU das Fürchten gelehrt und sitzen jetzt mit in der Landesregierung.
Es gibt aber auch Beispiele, wie solche Initiativen wie Ikarus abheben und dann wegen innerer Querelen und Dilettantismus abstürzen. Die zentrale Forderung von „Wir Krefeld“ nach mehr Bürgerbeteiligung ist insofern nicht sonderlich originell, als Rat, Bezirksvertretungen und viele bereits bestehende Initiativen eben das sind: Bürgerbeteiligung.
Man darf gespannt sein, wie die Gruppe sich formiert, ob sie die Teilnahme an der Wahl hinkriegt und einen Nerv in der Bürgerschaft trifft, der sich in Stimmen niederschlägt – denn nur sie und keine vollmundig erhobenen Ansprüche zählen im demokratischen Prozess. Wie sagt man: Konkurrenz belebt das Geschäft. Gut so.