Krefeld Neue Lösung im Stadtbad-Poker
Krefeld · Überraschende Entwicklung beim Stadtbad-Projekt: Die Kölner Architekten Gassen & Wasser sowie Rainer Lucas und Jürgen Schwittmann aus Krefeld wollen das historische Bad gemeinsam umplanen – mit Wellness-Zentrum und Dampfbad.
Überraschende Entwicklung beim Stadtbad-Projekt: Die Kölner Architekten Gassen & Wasser sowie Rainer Lucas und Jürgen Schwittmann aus Krefeld wollen das historische Bad gemeinsam umplanen — mit Wellness-Zentrum und Dampfbad.
Nach einem Verhandlungsmarathon hat die Stadtverwaltung der Politik jetzt überraschend im nichtöffentlichen Teil des Planungsausschusses mitgeteilt, dass die einstigen Kontrahenten, das Kölner Architekturbüro Gassen & Wasser sowie die Krefelder Architekten Jürgen Schwittmann und Rainer Lucas, kooperieren und den Vertrag zur Stadtbadumgestaltung gemeinsam unterschreiben. Schon in wenigen Wochen soll der Optionsvertrag für den Umbau des historischen Krefelder Stadtbades zu einem Wellnesszentrum unterzeichnet werden. Krefelds Planungsdezernent Martin Linne sagte gestern auf Anfrage: "Es zeichnet sich eine Lösung ab."
Ende März läuft für die Krefelder Architekten die Frist aus — bis dahin müssen Lucas und Schwittmann einen Investor vorweisen können, um eine Fristverlängerung zu erreichen. Die Kölner Architekten Gassen & Wasser haben bereits mitgeteilt, dass sie einen Investor an der Angel haben, der 25 Millionen in das alte Stadtbad investieren will. Der türkische Unternehmer soll schon mehrere Dampfbäder betreiben, sagt Bruno Wasser.
Das historische Stadtbad an der Neusser Straße, innenarchitektonisch ein wahres Schmuckstück, wurde 1890 eröffnet. Wegen Baumangels musste es im Jahr 2000 stillgelegt werden. Seitdem wird nach einer neuen Nutzung gesucht. Der Rheurdter Architekt Jochem Bellinger war 2011 mit seinem von der CDU favorisierten Plan eines Europabasars gescheitert. Nach einem Ratsbeschluss vom 3. Juli 2012 nahm die Stadtverwaltung mit den von der SPD favorisierten Krefelder Architekten Rainer Lucas und Schwittmann Gespräche auf.
Ihre Idee: ein Thermalbad mit Wellness-, Fitness- und Reha-Angeboten sowie Geschäften, Wohnungen, Büros, Praxen und Restaurants. Das Ziel, der Abschluss eines Optionsvertrages zwischen Stadt und Architekten, wurde mehrfach verschoben — auch weil es Diskussionen um die Höhe der Optionsgebühr gab. Von rund 2000 Euro war zuletzt öffentlich die Rede.
Bis zum Ostersonntag müssen Lucas und Schwittmann entschieden haben, ob sie den Vertrag unterzeichnen. Zuletzt hatte Jürgen Schwittmann mitgeteilt, dass das Projekt Stadtbad "auf Hochtouren" laufe. Der Kölner Architekt Bruno Wasser, der mit seiner Tochter Stephanie Gasser auf die Sanierung denkmalgeschützter Objekte spezialisiert ist, hatte vor Monaten bestätigt, dass er Interesse an der Entwicklung des Stadtbades habe. Man habe sich den Standort bereits angeschaut — und denkt an ein türkisches Dampfbad ("Hamam").
