Krefeld Neue Karte mit Radwegeschäden

Krefeld · Der Krefelder Fahrradclub ADFC hat eine Internet-Mängeldatenbank für Radwege auf Krefelder Gebiet eingerichtet. Bürger können Schäden melden – die Karte zeigt reparierte und noch nicht behobene Fälle.

 Unsere Grafik zeigt, wo bisher auf der ähnlich aussehenden Internet-Datenbank (s. u.) Radwegemängel eingezeichnet sind. Teilweise sind sie behoben. Dann steht dort "Status: Erledigt."

Unsere Grafik zeigt, wo bisher auf der ähnlich aussehenden Internet-Datenbank (s. u.) Radwegemängel eingezeichnet sind. Teilweise sind sie behoben. Dann steht dort "Status: Erledigt."

Foto: KLXM

Der Krefelder Fahrradclub ADFC hat eine Internet-Mängeldatenbank für Radwege auf Krefelder Gebiet eingerichtet. Bürger können Schäden melden — die Karte zeigt reparierte und noch nicht behobene Fälle.

Mit einer neuen Internet-Mängeldatenbank will der ADFC die Radwege in Krefeld verbessern. Das Besondere an dem System: Alle Krefelder Bürger können Schäden per Internet melden, der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) markiert den Mangel auf einer Internet-Karte und leitet die Meldung an die Stadtverwaltung weiter. Noch nicht behobene Schäden sind auf der Karte gelb markiert. Wenn die Stadt den Schaden behoben hat, erscheint auf der Karte ein grüner Punkt. Zehn Stellen sind mittlerweile eingezeichnet. Heute präsentiert Andreas Domanski, Vorsitzender des ADFC, dem Tiefbauamt das neue Konzept im Rathaus. "Wir wollen durch die abgearbeiteten positiven Fälle auch bewusst zeigen, dass die Stadt auf Hinweise reagiert", sagt Domanski.

Von den zehn auf der Internet-Karte jetzt verzeichneten Meldungen kommt die Hälfte direkt von Bürgern, die einen Mangel gemeldet haben. Die andere Hälfte haben Mitglieder des Krefelder ADFC eingetragen. Neben den auf der Karte eingezeichneten Mängeln sind noch fünf Radwege im blauen Status "Bearbeitung" — dort will die Verwaltung aktuell Mängel beseitigen. Auf der Anrather- und der Venloer Straße sammelt sich Wasser nach starken Regenfällen. Auf der Dreikönigenstraße Ecke Ostwall reagiert die Induktionsschleife der Ampelanlage nicht auf Fahrräder. Am Bahnübergang Nauenweg stören die Umlaufgitter. An der Uerdinger Straße wuchert Grün auf den engen Radwegen.

Bei der Beseitigung von Grünschnitt reagiere die Verwaltung erfahrungsgemäß schnell, sagt Domanski. Auf manche Fahrradwegsanierung warte der ADFC aber schon seit Jahren. "Wir stellen häufig fest, dass die Stadt zwar teilweise Fahrbahnen saniert, nicht aber die parallel verlaufenden Radwege", sagt Domanski. Als Beispiele nennt er die Wüstrathstraße, die Obergath in Höhe der Hochschule und die St.-Töniser Straße, bei denen die Fahrbahnen erneuert wurden, der Radweg aber unsaniert blieb. Kritik äußert er deshalb auch an der Ratspolitik: "Es muss einfach mehr Geld für Radwegesanierungen in den Haushalt eingestellt werden. Lieber vorhandene Wege aufrecht erhalten, als weitere neue zu bauen." 100 000 Euro seien im städtischen Haushalt für die städtischen Radwege vorgesehen. Andreas Domanski sagt: "Das reicht vorne und hinten nicht."

Die Verwaltung beginnt umzudenken: Wegen der angespannten Haushaltslage denkt der Fachbereich Tiefbau laut Christine Fuchs, Geschäftsführerin der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte" aus der Krefelder Verwaltung, daran, ein so genanntes "Hauptradwegenetz" zu definieren. Dieses soll die Wege in alle Stadtteile erfassen und auch die städtischen Besonderheiten und überregionalen Radrouten mit einbeziehen. Ziel ist es, dieses Hauptradwegenetz in Zukunft mit erster Priorität instand zu setzen, zu unterhalten und zu pflegen — und die restlichen Radwege mit zweiter Priorität.

Christine Fuchs sagt: "Das ist dem kreativen Umgang mit knapp bemessenen Haushaltsmitteln geschuldet. Das Konzept ist weit gediehen, muss aber noch von der Verwaltung und politisch abgestimmt werden."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort