Krefeld Neue Info-Terminals im Test

Krefeld · Seit sechs Wochen verfügt Krefeld über zwei hochmoderne Info-Säulen, die durch Google-Map-Anbindung und Webcam beeindrucken. Aber wie gut sind die 40000 Euro teuren Terminals im Praxistest? Aurelia Seibel hat's getestet.

Seit sechs Wochen verfügt Krefeld über zwei hochmoderne Info-Säulen, die durch Google-Map-Anbindung und Webcam beeindrucken. Aber wie gut sind die 40 000 Euro teuren Terminals im Praxistest? Aurelia Seibel hat's getestet.

Seit August sollten bei Krefeld-Besuchern keine Fragen mehr offen bleiben: Nach Großstädten wie Frankfurt oder Bremen verfügt nun auch Krefeld am Hauptbahnhof und an der Rheinstraße über zwei hochmoderne Info-Terminals mit Internetanschluss, Webcam und einem berührungsempfindlichen Bildschirm, neudeutsch Touch-screen (sprich: Tatsch-Skrien). Die Rheinische Post unterzog die Geräte (40 000 Euro pro Stück) einem ultimativen Härtetest, bat eine wahllos ausgesuchte Bahnreisende am Hauptbahnhof darum, den Weg zum Grotenburgstadion zu finden.

Aurelia Seibel würde gern helfen, hat aber ein Problem. Wo befindet sich das Technik-Wunderwerk? Dass sie fast genau davorsteht, erkennt sie nicht. Zwar ist das Gerät vor drei Jahren mit dem iF-Design-Award prämiert worden – aber durch seine mausgraue Farbe hält es sich bescheiden im Hintergrund. Auf der Rückseite befindet sich immerhin das große "i"-Zeichen im Kreis als Symbol für Information – aber vom Bahnhof aus ist diese Rückseite nicht zu erkennen.

Dass sie das Gerät mit ihrem Zeigefinger bedienen kann, erkennt die 22-Jährige automatisch. Per Straßenbahn zur Grotenburg? Seibel drückt die Taste "Stadtinformationen", stellt aber schnell fest, dass das nicht weiterführt. Ihr wird ein Auswahlfeld "Geschichte" angeboten. Seibel lehnt dankend ab und drückt stattdessen "Stadtplan". Auf dem Monitor erscheint ein Kartenausschnitt des Internet-Stadtplandienstes "Google Maps". Im Internet lässt sich nach einem Ziel suchen. Nicht aber bei der Infostele. Seibel geht zum Feld "Bus und Bahn". Von Fahrtzeiten ist dort aber keine Spur. Hilfe erhofft sich Seibel vom Menüpunkt "Einleitung". Doch dort erfährt sie nur, dass man mit Bus und Bahn "kreuz und quer" durch Krefeld fahren kann. Nach 85 Sekunden erreicht die 22-Jährige den Menüpunkt "Netzfahrplan". Dort sind sämtliche Haltestellen und Stationen im Stadtgebiet verzeichnet. 16 Sekunden später hat sie Haltestelle und Linie gefunden. Macht zusammen 101 Sekunden.

Dass es auch schneller geht, beweist ein viele Jahre altes Plakat knapp 100 Meter daneben. Übersichtlich sind die wichtigsten Ziele der Seidenstadt aufgeführt. Extra-Service: Pfeile weisen in die Richtung der Haltestelle. Seibel braucht acht Sekunden. "Das Suchen auf dem Plakat ist viel effizienter", seufzt sie.

(RP)
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