Interview über Krefelder Heimatforscher Albert Steeger „Böses Nachspiel für die Stadt Krefeld“

Krefeld · Die Debatte über Albert Steeger geht in die nächste Runde: Die Provenienzforschung kann entscheidend sein, sagt der Historiker Alexander Friedman. Steeger hat demnach im Krieg in den von den Deutschen besetzten Gebieten kräftig eingekauft – zu welchen Bedingungen, ist unklar.

 Dr. phil. Alexander Friedman, Jahrgang 1979, Geschichtsstudium an der Belarussischen Staatsuniversität (1996 bis 2001) und Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Philosophie und des Deutschen als Fremdsprache an der Universität des Saarlandes (2002 bis 2005); Mitarbeiter des Dokumentationsprojektes „Juden in Nazideutschland“ von Yad Vashem (Jerusalem),  Forschungsschwerpunkte: Juden im Rheinland und an der Saar, Sowjetische Geschichte, Geschichte der Juden in Osteuropa, Nationalsozialismus.

Dr. phil. Alexander Friedman, Jahrgang 1979, Geschichtsstudium an der Belarussischen Staatsuniversität (1996 bis 2001) und Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Philosophie und des Deutschen als Fremdsprache an der Universität des Saarlandes (2002 bis 2005); Mitarbeiter des Dokumentationsprojektes „Juden in Nazideutschland“ von Yad Vashem (Jerusalem),  Forschungsschwerpunkte: Juden im Rheinland und an der Saar, Sowjetische Geschichte, Geschichte der Juden in Osteuropa, Nationalsozialismus.

Foto: Alexander Friedman

Die Debatte um Albert Steeger und dessen Verstrickungen in den Nationalsozialismus geht weiter.  Zur Erinnerung: Der Historiker Dr. Alexander Friedman hat ein erstes Gutachten vorgelegt, auf dessen Grundlage der Landschaftsverband Rheinland (LVR) den Albert-Steeger-Preis in LVR-Wissenschaftspreis umbenannt hat. Daraufhin stand die Frage im Raum, ob auch die Albert-Steeger-Straße in Krefeld-Linn umbenannt werden müsste. Die Stadt Krefeld hat dazu ein weiteres Gutachten bei dem Bonner Historiker Prof. Joachim Scholtyseck eingeholt. Scholtyseck empfahl, den Straßennamen beizubehalten, und kritisierte das Gutachten von Friedman als „oberflächlich“. Wir sprachen nun mit Friedman über den Stand der Debatte. Er kommt zu neuen Einschätzungen und sieht vor allem die Provenienzforschung – also die Frage, wo Exponate aus Museumsbeständen herkommen – als Thema, bei dem die Einschätzung Steegers kippen könnte. Hier unser Interview.