Kultur in Krefeld Neuauflage der Kunstmeile am Rhein

Krefeld · Am 30. Mai öffnet wieder die Rhine Side Gallery. Die Besucher sollen dabei Kunst genießen, verweilen und entspannen.

 Die Rhine Side Gallery in Uerdingen war ein voller Erfolg. Auch in diesem Jahr soll sie wieder viele Besucher an den Rhein locken.

Die Rhine Side Gallery in Uerdingen war ein voller Erfolg. Auch in diesem Jahr soll sie wieder viele Besucher an den Rhein locken.

Foto: CPU

Die Bilder der ersten Rhine Side Gallery aus dem Jahr 2017 sind noch an den Wänden des Uerdinger Rheinufers zu sehen. Hinzu kommen ab dem 30. Mai Kunstwerke der Uerdinger Künstlerin Monika Nelles, die den Blick der Menschen auf sich, Fluss und Umgebung verändern und sie die Situation anders erleben lassen sollen. Dafür konzipierte sie drei Hochsitze, die in verschiedener Ausgestaltung das erfahren des Selbst ebenso wie der Umgebung in den Vordergrund stellen sollen.

"Kunst im öffentlichen Raum ist für mich ganz wichtig. Denn hier finden wir kein typisches Kunstpublikum, sondern einen Querschnitt der Bevölkerung. Das macht die Reaktionen vielfältiger und auf eine Art ehrlicher. Es ist eigentlich die größte Herausforderung der Kunst, kann aber Städte und Raum deutlich aufwerten und erlebbarer machen", sagt die Künstlerin.

Die wohl beeindruckendste ihrer drei Installationen ist ein Hochsitz, der aus Holz gestaltet und mit schalldämmenden Platten ausgekleidet ist. Diese wiederum sind mit Schlagmetall belegt. Der Boden besteht aus Muschelmulch. "Die Schalldämmung wirkt gegen Geräusche von Außerhalb. Das golden schimmernde Metall reflektiert die eigenen Geräusche. Damit wird der Besucher auf sich selbst und die Geräsche, die er beim Zertreten der Muscheln macht, reflektiert. Außerdem ergibt sich eine Mischung aus goldenen Wänden und silbernem Boden", erläutert Nelles.

Ein weiterer Hochsitz wird den Blick auf den Fluss immer teilweise verstellen. Dem Besucher verlangt das Aktivität ab und soll das Erleben aktiver werden lassen. Der dritte Sitz hat eine Seite aus Plexiglas, die mit farbigen Folien beklebt ist. "Das ergibt bei Sonnenschein tolle Lichtprojektionen auf der gegenüberliegenden Wand und dem Besucher selbst. Es ist ähnlich, wie bei einem Kirchenfenster", sagt die Künstlerin.

Doch nicht nur die Hochsitze, die frei zugänglich sein werden, aber immer nur von je einer Person betreten werden sollen, werden die Rhine Side Gallery ausmachen. Auch viele andere Aktivitäten sind vorgesehen. "Aber wir werden keine Disco- oder Rockveranstaltungen haben. Alles soll in gewissem Sinne ruhig sein. Wir wollen die Menschen zum Verweilen einladen. Wer mit Buch und Liegestuhl oder Getränk kommt, ist willkommen", sagt Uwe Rutkowski, Vorsitzender des Uerdinger Kaufmannsbundes.

Dieser hatte bereits während der Vorjahresveranstaltung signalisiert, dass eine Wiederholung erwünscht sei. "Aus Stadtmarketingsicht ist es natürlich perfekt, wenn die Bürger und Organisationen so aktiv sind und in die Organisation einsteigen", sagt Uli Cloos, Leiter des Stadtmarketings der Stadt Krefeld. "Die Rhine Side Gallery hat sich als Veranstaltung erwiesen, die nicht nur ein bestimmtes Publikum anspricht, sondern quer durch Alters- und Interessengruppen die Menschen erreicht", fährt er fort.

Fast alle Veranstaltungen werden kostenlos sein. Nur eine Ausnahme gibt es: Die größte Weinprobe am Niederrhein. Am 19. August können Interessierte zum Preis von 15 Euro einen Aperitif, sowie fünf italienische Weine probieren und bekommen ein Kristallweinglas mit Motiv dazu.

Wichtig ist den Organisatoren auch der Donnerstag. Dann können Vereine und Institutionen vom Sport- über den Karnevalsverein bis zum Kindergarten, grillen. Die Einnahmen behalten sie selbst. Jeden Donnerstag bekommt eine andere Organisation. Bewerbungen sind per Mail unter vereinsgrillen@rhinesidegallery.de möglich. Hier gilt: Wer zuerst kommt, grillt zuerst. Wenn alle Termine vergeben sind, endet die Frist. Am 2. September wird dann auch die Gallery enden.

(RP)
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