Kritik an Behörden in Krefeld Naturschützer legen Finger in die Wunden

Krefeld · Der 9000 Mitglieder starke Verein Naturschutzbund Krefeld und Viersen kritisiert Stadtverwaltung und Kommunalbetrieb: Der Naturschutz genieße in der Seidenstadt „offenbar keine sehr hohe Priorität“. Es seien dringend personelle und organisatorische Nachbesserungen nötig.

 Von zehn potenziellen Standorten für Blühstreifen blieben drei übrig, davon wurden zunächst zwei im Stadtpark Fischeln ausgewählt.

Von zehn potenziellen Standorten für Blühstreifen blieben drei übrig, davon wurden zunächst zwei im Stadtpark Fischeln ausgewählt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Naturschutz in Krefeld genießt in der Stadtverwaltung offenbar keine hohe Priorität. Diese Auffassung vertritt der Naturschutzbund (Nabu) Krefeld und Viersen: Der 9000 Mitglieder starke Verein bezeugt seine Ernüchterung über die negative Entwicklung in Krefeld in einem Brief an Oberbürgermeister Frank Meyer. „Leider sind wir von ihren Darlegungen sehr enttäuscht“, betont Michael Müller, Leiter der Nabu-Gruppe Krefeld. Zuvor hatten er und sein Kollege Klaus Kosmol die Missstände in einem Offenen Brief an den Verwaltungschef aufgelistet. Meyers Antwort konnte die Ehrenamtler nicht überzeugen. Beide Schriftstücke liegen unserer Redaktion vor. Müller und Kosmol appellierten an den Verwaltungschef, den Fachbereich Umwelt- und Verbraucherschutz personell so auszustatten, dass die jahrzehntelange erfolgreiche Zusammenarbeit weitergeführt werden könne. Nach dem Eindruck der Naturschützer sei in der Verwaltung eine „klaffende Lücke“ entstanden. Vieles bleibe auf der Strecke oder verzögere sich in unzumutbarer Weise.