Folgen des Klimawandels in Krefeld Naturschützer fordern Rücksicht aufs kostbare Grundwasser

Krefeld · Der Bund für Umwelt und Naturschutz Krefeld sorgt sich um die Qualität und die verminderte Regeneration des Grundwassers durch hohe Wasserentnahmen, Dürrezeiten und Bodenversiegelung.

 Bis zu 100 Meter tief sind die vollautomatisch arbeitenden Brunnen im Wasserwerk In der Elt, mit denen das Grundwasser nach oben gepumpt wird.

Bis zu 100 Meter tief sind die vollautomatisch arbeitenden Brunnen im Wasserwerk In der Elt, mit denen das Grundwasser nach oben gepumpt wird.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Sauberes Grundwasser ist für die kommenden Generationen nicht unbedingt im Überfluss vorhanden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Krefeld widerspricht anlässlich des Weltwassertages am vergangenen Montag der Einschätzung der Netzgesellschaft Niederrhein (NGN). Von Wasser in Hülle und Fülle könne in Anbetracht jüngerer Entwicklungen nicht die Rede sein, erklärte Karin Mast vom BUND. Die Naturschützer fordern mehr Zurückhaltung bei der Entnahme und mehr Expertise bei der Überwachung der Qualität. Ungeachtet der zunehmenden Wasserknappheit im Sommer seien großvolumige Entnahmeanträge für Wasser aus dem Rhein und dem Grundwasser gestellt. So wolle die Firma Currenta im Chempark Uerdingen zwar ihre bisherige Entnahmemenge von 200 Millionen Kubikmeter aus dem Rhein für Betriebs-, Produktions- und Kühlwasser auf 178 Millionen Kubikmeter (ein Kubikmeter entspricht 1000 Litern) im Jahr kürzen, dafür sollen aber die Stundenwerte (von 30.000 auf 35.000 Kubikmeter) und die Tageswerte (von 720.000 auf 840.000 Kubikmeter) erhöht werden. Trotz nachteiliger klimatischer Rahmenbedingungen wolle man dadurch eine ausreichende Flexibilität für Bedarfsspitzen – die vorwiegend im Sommer liegen – erhalten, berichtet der BUND.  Auch die bisherige  Grundwasserentnahmebewilligung für Covestro von 4,95 Millionen Kubikmetern jährlich müsse demnächst, nach fast 30 Jahren wieder auf den Prüfstand.