Krefeld Nachts in der Mediothek

Krefeld · Die Mediothek bietet Freitagnacht drei Stunden lang ein unterhaltsames Programm mit Prosa, Pop und Slam Poetry. Das Krefelder Haus beteiligt sich damit an der Nacht der Bibliotheken in NRW.

 Der 45-jährige Krefelder Fantasyautor Bernhard Hennen.

Der 45-jährige Krefelder Fantasyautor Bernhard Hennen.

Foto: MEDIOTHEK

"Liebe, Lust und Leidenschaft" – damit wollen Bibliotheken besonders bei den jungen Lesern punkten. Passend zum Motto "Total verknallt in Bibliotheken!" werden knapp 200 Büchereien in der "Nacht der Bibliotheken in NRW" am 11. November ein zu Herzen gehendes Programm bieten. Krefeld ist am Freitag mit dem besonderen Datum (11.11.11) von 21 bis 0 Uhr mit einem bunten Programm aus Lesung und Musik dabei. Mediothekleiter Helmut Schroers und seine Mitarbeiterin Helga Krall stellten das Programm mit viel Vorfreude auf einen besonderen Abend vor.

Eröffnet wird das Nachtprogramm um 21 Uhr mit "Scampi acapella". Die fünf jungen Siegburger Vokalisten bieten freche Texte, fetzigen Sound und Ohrwurmmelodien. Um 23 Uhr werden sie in einer zweiten Runde die Zuhörer erneut aufmuntern. Die erste Leserunde um 21.30 Uhr übernimmt Markus Feldenkirchen. Der "Spiegel"-Redakteur liest aus seinem Debütroman "Was zusammen gehört". Dabei geht es mal nicht um Weltpolitik, sondern eine humorvolle Liebesgeschichte zwischen Irland und Deutschland zur Zeit des Mauerfalls. Helga Krall ist immer noch überrascht, dass ein Journalist, der

Vom Glück der Liebe

Um 22 Uhr entern Andrea Kaiser und Manfred Heinen die Bühne. Die Mönchengladbacher Sängerin und ihr Pianist bieten ein Programm mit altbekannten Hits und eigenen neuen Songs, die stilistisch zwischen Jazz, Pop und Soul angesiedelt sind, mit deutschen Texten vom Glück der Liebe und den Nöten im Alltag handeln und mit einer sehr persönlichen Note interpretiert werden.

Mit Slam Poetry versucht die Mediothek etwas Neues. Sulaiman Masomi, der um 22.30 Uhr angesagt ist, stammt aus Kabul, der Hauptstadt Afghanistans, und ist in Krefeld aufgewachsen. In der Szene ist der 32-Jährige eine bekannte Größe, so ist er für den Literaturförderpreis NRW nominiert. Seine Texte, die er vorträgt, sind bissig und böse, auf jeden Fall politisch unkorrekt. Sein Text "Ein Kanacke sieht rot", eine Satire über rassistische Einstellungen einiger Ausländer gegenüber den Deutschen, wurde nach heftiger Diskussion im Internet vom Goethe-Institut wieder gelöscht.

Nach der zweiten Runde Scampi ist um 23.30 Uhr Bernhard Hennen mit der Mitternachtslesung dran. Der bekannte Krefelder Fantasy-Autor liest aus seinem neuen Buch "Drachenelfen" vor. In "Drachenelfen" treten einige altbekannte Charaktere aus den bislang erschienenen Romanen in ihren früheren Inkarnationen auf. Bernhard Hennen, 1966 in Krefeld geboren, ist ausgebildeter Germanist, Archäologe und Historiker. 1994 verfasste er gemeinsam mit Wolfgang Hohlbein seinen ersten Roman (Das Jahr des Greifen), der im selben Jahr als bester deutscher Fantasyroman prämiert wurde. Zurzeit liegen von Hennen 25 Fantasyromane vor.

(RP)
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