Krefeld Nachbarn protestieren gegen Pläne am Rott

Krefeld · Die Bezirksvertretung Ost entschied über die Offenlage der Pläne für die Bebauung des früheren Speditionsgeländes am Rott. Nachbarn kündigten juristische Schritte wegen der Höhe und des Abstands der Gebäude zu ihren Grundstücken an.

 Für die Mehrfamilienhäuser Nummer 130 bis 134 am Rott hat die Stadtverwaltung schon im vergangenen Jahr eine Abrisserlaubnis erteilt.

Für die Mehrfamilienhäuser Nummer 130 bis 134 am Rott hat die Stadtverwaltung schon im vergangenen Jahr eine Abrisserlaubnis erteilt.

Foto: Thomas Lammertz

Der Wettstreit der Architekten ist entschieden: Der Entwurf des Büros von Klaus Reymann hat vom Eigentümer des früheren 4600 Quadratmeter großen Speditionsgeländes am Rott in Bockum den Zuschlag bekommen. Für die Umsetzung ist der Abriss mehrerer Häuser und einer Lagerhalle nötig. Es müssen Bäume gefällt und Boden im Umkreis eines ehemaligen Standorts einer Zapfsäule ausgekoffert und entsorgt werden. Die Stadt hat bereits die Genehmigung zum Abriss der Mehrfamilienhäuser mit den Nummern 130 bis 134 erteilt. Ein entsprechendes Baustellenschild ist ausgehängt.

In der Sitzung der Bezirksvertretung Ost im Bockumer Rathaus gab es bei den unterschiedlichen Ratsfraktionen keinen Diskussionsbedarf. Sie stimmten mehrheitlich für die öffentliche Auslegung der Pläne. Zündstoff bedeutet die Planung offenbar für zahlreiche Nachbarn. Die meldeten sich in der Einwohnerfragestunde und kündigten notfalls juristische Schritte an, um ihren Bedenken Nachdruck zu verleihen. In der Kritik steht die Geschossigkeit einiger Häuser und der vermeintlich zu geringe Abstand zu den Nachbargrundstücken.

Ludger Walter von der Krefelder Stadtverwaltung beteuerte, dass keiner der geplanten Neubauten höher als die Bestandsbauten werde. "Die umliegenden Gebäude am Rott sowie der Grotenburgstraße sind zwei-, teilweise dreigeschossig errichtet und weisen aufgrund ihrer Geschosshöhe und Dachneigungen bereits Gebäudehöhen von rund 11,30 Metern bis hin zu 14 Metern auf." Laut Planung seien für die Einzel- und Doppelhäuser maximale Höhen von 9,50 Metern und für die Mehrfamilienhäuser an der Straße Rott von 12,50 Metern vorgesehen. Ein weiteres Einzelhaus im Norden des Grundstücks dürfe sogar nur 6,75 Meter hoch werden. Die gesamte Verdichtung sei städtebaulich vertretbar, lautet die offizielle Meinung der Fachbehörde.

Reymanns Entwurf sieht ein zurückgesetztes, dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen und Tiefgarage sowie fünf frei stehende, zweigeschossige Doppelhäuser mit zusätzlichen Staffelgeschossen und 14 Garagen beziehungsweise Carports vor.

Die in einer vorzeitigen Bürgerbeteiligung vorgebrachten Bedenken versucht die Stadtverwaltung zu entkräften. Stellungnahmen der Fachämter und beispielsweise der Stadtwerke unterstreichen, dass etwa der vorhandene Kanal das Abwasser zusätzlicher neuer Anlieger aufnehmen könne. Die Straße sei ferner geeignet, den zu erwartenden Verkehr problemlos aufzunehmen. Hinsichtlich zu fällender Bäume und zu rodender Gebüsche und Sträucher verlangt das Fachamt, dass insbesondere die Nadelbäume vor dem Fällen nach Horsten zu untersuchen seien. Bei den Gebäuden sei vor dem Abriss zu klären, ob vielleicht Fledermäuse dort Unterschlupf gefunden hätten. Britta Rudolph (CDU) bemängelte, dass der Bebauungsplan 781 zeitgleich neben der Bezirksvertretung auch im Planungsausschuss auf der Tagesordnung gestanden habe. Insofern sei ihre Stellungnahme überflüssig, weil sie im Planungsausschuss nicht beachtet werden könne.

(RP)
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