Krefeld Nach über 40 Jahren vom Farbfernseher getrennt

Krefeld · Es war am 25. August 1967, als Bundeskanzler Willy Brandt auf einen Knopf drückte und das Zeitalter des Farbfernsehens in Deutschland einläutete. Damals war die Krefelderin Gisela Fußhöller noch nicht verheiratet – und einen der neuen teuren Farbfernseher hatte sie auch nicht.

 Das Gerät war elf, die Tochter zwei – das

Das Gerät war elf, die Tochter zwei – das

Foto: Fußhöller

Es war am 25. August 1967, als Bundeskanzler Willy Brandt auf einen Knopf drückte und das Zeitalter des Farbfernsehens in Deutschland einläutete. Damals war die Krefelderin Gisela Fußhöller noch nicht verheiratet — und einen der neuen teuren Farbfernseher hatte sie auch nicht.

 21 Jahre später: Josef Thiel von Toshiba nimmt das historische Gerät mit, bedankt sich mit Blumen bei Gisela Fußhöller und Tochter Sonja. Jetzt kommt der Toshiba C-1480 ins Museum.

21 Jahre später: Josef Thiel von Toshiba nimmt das historische Gerät mit, bedankt sich mit Blumen bei Gisela Fußhöller und Tochter Sonja. Jetzt kommt der Toshiba C-1480 ins Museum.

Foto: Toshiba

Beides sollte sich bald darauf ändern. "Zu unserer Hochzeit haben mein Mann und ich uns einen der modernen Farbfernseher gekauft." In einem Fachgeschäft in der Innenstadt wurden sie beraten — und entschieden sich für einen Toshiba C-1480. Was das Paar damals nicht ahnte: Es sollte der wohl dienstälteste Farbfernseher Krefelds werden.

Gerade mal jeder 20. TV-Zuschauer sah damals bunt. Der Fachverkäufer empfahl die japanische Marke, weil Japan beim Farb-TV Deutschland weit voraus war: In dem fernöstlichen Inselstaat endete die Ära des Schwarzweißfernsehens bereits 1958. "Natürlich haben wir uns später einen neueren Fernseher gekauft — aber unseren alten Toshiba im Arbeitszimmer weiter benutzt", sagt Fußhöller.

Jetzt, nach mehr als 40 Jahren, trennt sie sich von dem Gerät. Nicht, weil es kaputt wäre. "Ich brauche Platz im Arbeitszimmer." Doch das Schätzchen einfach bei Ebay zu verscherbeln, das wollte Gisela Fußhöller nicht. Sie schrieb an den Hersteller. Da Toshiba in Deutschland nicht über eine eigene Technik-Sammlung verfügt, stiftet das Unternehmen das Gerät jetzt einem großen historischen Museum in Bonn.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort