Bockumer Schützenverein 1611 Bockum freut sich auf großen Schützenumzug

Krefeld · Das Wochenende vom 24. bis 26. Juni steht im Zeichen des Bockumer Schützenfestes mit Umzug am Sonntag. Eine besondere Rolle spielt das riesige Bühnengemälde. Zum Ukraine-Krieg werden die Schützen ein Zeichen setzen.

Das Königshaus mit Gefolge rund um Schützenkönig Eugen I. Fröhlich. Er löst Schützenkönigin Gabriele I. Leigraf ab.

Das Königshaus mit Gefolge rund um Schützenkönig Eugen I. Fröhlich. Er löst Schützenkönigin Gabriele I. Leigraf ab.

Foto: Bockumer Schützenverein 1611e.V./Karl-Heinz Zurmahr

Wenn am kommenden Wochenende, 24. bis 26. Juni,  Bockums erstes großes Schützenfest der Nach-Corona-Ära steigt, wird ein Gemälde in neuer Gestalt eine besondere Rolle spielen, das viel über den Schützenverein aussagt: das große Bühnenbild, das Rüdiger Tiefers 2006 für den Verein geschaffen hat. Tiefers  – bekannt als Mitbegründer der Pappköpp, als Gestalter von Bühnenbildern und als Buchillustrator – hat sein Bockum-Panoptikum als farbenfrohes, heiter-duftiges, impressionistisches  Panorama angelegt und damit einer besonderen Entwicklung im Verein Ausdruck gegeben. Denn der Verein hat sich geöffnet, mit „Bockum verwöhnt“ ein Format geschaffen, das alle Bockumer anspricht, und die Party-Line durch geschickte Programmgestaltung gestärkt. So verbindet das Vereinsleben heute Tradition und modernes Freizeitleben, wenn der traditionsreiche Verein mit Eugen I. Fröhlich den 125. Schützenkönig seiner Geschichte feiert.

„Das Bühnenbild von Rüdiger Tiefers hat mittlerweile bei acht Festen vom Schützenfest übers Königsvogelschießen bis zu den Feierlichkeiten beim Jubiläum zum 400-jährigen Bestehen als prächtige Kulisse gedient“, berichtet Vereinssprecher Karl Müller. „Es wurde immer wieder in seine Einzelelemente zerlegt und in eine eigens dafür gebaute Holzkiste eingelagert. Trotz aller Sorgfalt sind Verschleißerscheinungen unvermeidbar.“ Es war absehbar, dass das Bild irgendwann starke Gebrauchsspuren aufweisen, wenn nicht  zerstört  werden würde. „Wir haben uns daher entschieden, das Gemälde 2021 mit großem technischen Aufwand zu fotografieren. Die aus den Einzelfotos erstellte Collage bildet nun die Basis für die Erstellung einer Plane, die in Zukunft anstelle des Originals an der Rückwand des Königsthrons aufgehängt werden soll“, so Müller weiter. Das Original wird fortan gehütet wie das Schützensilber des Vereins. „Wir sind optimistisch, dass so das impressionistische Bockumer Kunstwerk von Rüdiger Tiefers noch viele Jahre die Bockumer Schützen und ihre Gäste erfreuen wird“, resümiert Müller.

Die Freude über das Ende der Corona-Zwangspause ist groß. Der Verein reagiert allerdings auch auf die nächste große Krise: den Ukraine-Krieg. „Wir werden in diesem Jahr auf Böllerschüsse verzichten“, sagt der Vereinsvorsitzende Herbert Müller; mit Blick auf die Schrecken des Krieges, vielleicht auch auf Flüchtlinge aus der Ukraine wollen die Schützen Rücksicht nehmen und ein Zeichen setzen. Erst Corona, dann der Krieg: „Wollen wir hoffen, dass zwischen dem 125. und dem 150. Schützenkönig wieder eine Periode folgt, die nicht von Kriegen und anderen unglückseligen Gegebenheiten beeinträchtigt wird“, erklärt Herbert Müller nachdenklich.

 Das Bühnengemälde der Bockumer Schützen hat eine besondere Geschichte und sagt viel über die Schützen von heute aus.

Das Bühnengemälde der Bockumer Schützen hat eine besondere Geschichte und sagt viel über die Schützen von heute aus.

Foto: Schützenverein Bockum 1611

Ansonsten kommt  das Schützenfest  einmal mehr aus dem Herzen Bockums – was auch mit dem Schützenkönig  Eugen Fröhlich zu tun hat. „Wir haben ein Königshaus, auf das wir richtig stolz sind“, sagt Karl Müller, „Eugen I. Fröhlich ist ein richtiger Bockumer Jong“, schwärmt er. Nur ein Beispiel: Erich ist seit 40 Jahren Posaunist im Blasorchester TV Jahn Bockum, sein Bruder Bernd leitet das Orchester, das bei zahllosen Festen  für die  musikalische Begleitung sorgt. Nun also ist Eugen die Hauptperson, die der Bruder würdig begleiten wird.

Wie vital der Schützenverein mit seinen 360 Mitgliedern ist, zeigt schon das erste Event zu den diesjährigen Schützenfeierlichkeiten.  Beim traditionellen Röschendrehen haben mehr als 200 Menschen mitgemacht – dabei werden bunte Papierblumen  hergestellt, die am Festwochenende dazu dienen, Häuser, Gärten und Straßen zu schmücken. Das Röschendrehen ist immer ein großes heiteres Hallo im Vorfeld der eigentlichen Feierlichkeiten: Das Bastel- ist auch ein Musikfest und eine Party, begleitet vom TV Jahn Bockum und der J.B. Funband.

  Herbert Müller (r.), Vorsitzender  Schützenverein Bockum 1611, mit seinem Bruder Karl

Herbert Müller (r.), Vorsitzender Schützenverein Bockum 1611, mit seinem Bruder Karl

Foto: Jens Voss

Der große Termin, bei dem sich die Schützen der Öffentlichkeit präsentieren, ist selbstredend der große Festumzug, der am Sonntag, 26. Juni, um 15 Uhr startet und die St.-Gertrudis-Kirche gegen 16.45 Uhr erreichen wird. Karl Müller wird den Zug mit Informationen und Anekdoten kommentieren, sodass die Zuschauer auch verstehen, was sie sehen.

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