Krefeld Nach Compo-Brand: Vergiftetes Wasser wird jetzt gereinigt

Krefeld · Die Entsorgungsgesellschaft Krefeld (EGK) hat mit der Reinigung vergifteten Löschwassers begonnen, das nach dem Großbrand bei Compo am 25. September 2012 im Krefelder Hafen in einem Sonderbecken der Kläranlage gesammelt werden war.

Dies geht aus dem Abschlussbericht für den Compo-Brand hervor, den die Stadtverwaltung für den Umweltausschuss am Donnerstag vorgelegt hat. Vorausgegangen waren Rechtsstreitigkeiten über die Frage, wer die Entsorgung des Löschwassers zu zahlen hat — nach Informationen unserer Zeitung trägt die Versicherung von Compo jetzt die Kosten.

Eine konkrete Gesundheitsgefahr durch das gigantische Feuer ist in dem nun vorliegenden Abschlussbericht zum Brand nicht vermerkt. Die in Böden und Pflanzen ermittelten Belastungen seien als "unauffällig" zu bezeichnen. Gefahr habe aber im Brandumfeld durch Bruchstücke von Verkleidungsplatten bestanden, die nach erster Inaugenscheinnahme asbesthaltig gewesen sind. "Diese erste Erkenntnis wurde sofort mit der Kurzinformation an die beteiligten Behörden weiter gemeldet. Eine rasterelektronenmikroskopische Untersuchung bestätigte den Verdacht", heißt es im Bericht.

Insgesamt 6750 Kubikmeter des Löschwassers waren hochbelastet und wurden in einem Speicherbecken der Kläranlage gelagert. "Es war fraglich, ob diese Belastung in der Kläranlage abgearbeitet werden konnte", heißt es im Abschlussbericht des Compo-Brandes. Daher sei die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) in Aachen beauftragt worden, im Rahmen eines Gutachtens zu untersuchen, unter welchen Voraussetzungen die Reinigung erfolgen kann. Das Institut erteilte die Genehmigung, die Arbeiten laufen derzeit und sollen zum Jahreswechsel abgeschlossen sein.

Bei dem Brand wurden laut vorliegendem Bericht folgende Gase freigesetzt: Ammoniak (NH3), Kohlendioxid (CO2), Kohlenmonoxid (CO), Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO2; zusammengefasst werden NO und NO2 auch als NOX wiedergegeben), Schwefeldioxid (SO2), Salzsäure (HCl), Gesamtkohlenstoff (C - ) sowie Staub/Feinstaub (PM10).

(sep)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort