Krefeld Nach Attentat in Köln: Rat schreibt Offenen Brief

Krefeld · In einem gemeinsamen Offenen Brief haben alle Mitglieder des Krefelder Rates den Anschlag vom vergangenen Samstag auf Henriette Reker, neue Oberbürgermeisterin von Köln, verurteilt. Krefelds neuer OB Frank Meyer hat dieses Schreiben gestern Henriette Reker zukommen lassen, verbunden mit einigen Worten der Anteilnahme: "Ich hoffe sehr, dass Sie trotz der anstehenden Aufgaben und Herausforderungen, die mit Ihrem neuen Amt als Oberbürgermeisterin der Stadt Köln verbunden sind, die notwendige Ruhe finden werden, um sich wieder vollständig zu erholen, und ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie im Zuspruch und der Unterstützung naher stehender Menschen die Kraft finden werden, dieses schreckliche Erlebnis zu verarbeiten.

" Meyer machte diesen Brief gestern ebenfalls öffentlich. Im Offenen Brief des Krefelder Rates heißt es: "Das entsetzliche und hinterhältige Attentat hat uns alle bis ins Mark erschüttert. Wir verurteilen diesen brutalen Angriff als verabscheuungswürdige Tat, die sich zugleich auch gegen alle verbindlichen Werte richtet, auf die unsere Zivilgesellschaft gründet. Sie nährt zudem - ebenso wie der bedeutende Zuwachs an fremdenfeindlichen Gewalttaten in diesem Jahr überhaupt - die Sorge, dass nicht nur der zunehmend enthemmte öffentliche Ton in den stimmungsmachenden Parolen rechtsextremer Kreise, sondern auch manche vielleicht unbedacht und arglos dahingeworfene Anmerkung und Begrifflichkeit ansonsten seriöser Akteure die Schwelle zwischen Worten und Taten senkt.

Die vor uns liegenden Herausforderungen sind nach unserer Überzeugung nur auf der Grundlage eines zielgerichteten, sachlichen und auf jede Polemik verzichtenden Diskurses zu bewältigen. Jedem Versuch, diesen mit Hassparolen und Hetze aufzuheizen, muss mit allen zu Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln begegnet werden. Wir wünschen Henriette Reker und allen anderen Verletzten eine rasche und vollständige Genesung, der neuen Oberbürgermeisterin alles Gute für ihren Amtsantritt und rufen alle Demokratinnen und Demokraten in unserem Lande auf, gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung aufzustehen und stattdessen in einer Demonstration des Miteinanders alle Gegner unserer Wertegemeinschaft in die Schranken zu verweisen.

(sep)
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