Internationale Fledermausnacht Mit Naturschützern auf Fledermaus-Suche durch den Stadtwald

Krefeld · Zur Internationalen Fledermausnacht finden zahlreiche Veranstaltungen in über 38 Ländern statt – auch in Krefeld. Los geht es in der Abenddämmerung.

Fledermäuse sind nicht leicht zu beobachten. Wer mit Experten unterwegs ist, hat aber vielleicht Glück.

Fledermäuse sind nicht leicht zu beobachten. Wer mit Experten unterwegs ist, hat aber vielleicht Glück.

Foto: Ja/dpa

Eine Nachtwanderung der besonderen Art können Fledermaus-Fans am kommenden Freitag, 26. August,  erleben. Dann geht es durch den Krefelder Stadtwald, und wer in der Abenddämmerung besonders gut aufpasst, der bekommt sie zu Gesicht: Krefelder Fledermäuse. Im Rahmen der „Batnight“, der Internationalen Fledermausnacht, die am letzten Augustwochenende in weltweit mehr als 38 Ländern stattfindet, lädt der Naturschutzbund (Nabu) Krefeld-Viersen zu dieser spannenden Exkursion ein.

„Sie sind im Dunkeln unterwegs, zeigen sich nur selten, ihre waghalsigen Flugmanöver laufen völlig geräuschlos ab. Das ist es auch schon, was man normalerweise über Fledermäuse weiß“, berichtet der Nabu. „Zur ,Batnight‘ kann man die Tiere bundesweit bei rund 100 regionalen Nabu-Veranstaltungen erleben und ihre faszinierenden Flugkünste in der Dämmerung beobachten. Allein 22 Veranstaltungen für die ganze Familie organisieren Nabu-Aktive in NRW, so in Krefeld, Bochum, Hamm und Olpe.“

In Krefeld leben mehrere verschiedene Fledermausarten – doch die nachtaktiven Flugkünstler seien nicht so leicht zu beobachten. Die Teilnehmer der Exkursion wollen daher versuchen, sie bei ihren nächtlichen Jagdausflügen mit Hilfe eines „Batdetektors“ aufspüren. Dabei erfahren sie natürlich auch einiges über die „Kobolde der Nacht“. „Unsere heimischen Fledermäuse sind völlig harmlos und sehr nützlich, denn sie fressen ausschließlich Insekten“, sagt Achim Winkler, Mitglied im Vorstand des Nabu NRW. Probleme bereite ihnen daher das Insektensterben, das sich negativ auf die Fledermausbestände auswirkt. „Sie leiden außerdem zunehmend stark unter Wohnungsnot. Durch die Sanierung und den Abbruch von Gebäuden, das Abholzen von alten, höhlenreichen Bäumen im Zuge einer intensiven forstlichen Nutzung der letzten naturnahen Wälder sowie einer intensiven Landwirtschaft verlieren Fledermäuse immer mehr ihrer Fortpflanzungs-, Ruhe- und Nahrungshabitate“, erklärt Christian Giese, Fledermausexperte beim Nabu NRW.

Die Folge: Von den 25 in Deutschland heimischen Arten seien drei akut vom Aussterben bedroht. Vier Arten gelten als stark gefährdet und für weitere bislang ungefährdete Arten wird ein starker Rückgang prognostiziert. Giese: „Umso wichtiger ist es, mit Aktionen wie der ,Batnight‘ über die Tiere aufzuklären und zu vermitteln, wie ihnen geholfen werden kann. Etwa, indem man seinen Garten fledermausfreundlich gestaltet.“

Wer mehr über die spannenden Nachttiere erfahren möchte, kann ohne Anmeldung zur Exkursion des Nabu Krefeld-Viersen vorbeikommen. Los geht es um 20.30 Uhr, gegen 22 Uhr endet die Tour. Treffpunkt ist auf der Wiese zwischen Weiher und dem Biergarten des Stadtwaldhauses. Erwachsene zahlen fünf, Kinder bis 14 Jahre 2,50 Euro.

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.NABU.de/batnight

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