Musikschule Krefeld In Wilmas Büdchen steckt Musik

Krefeld · Das neue Musical der Musikschule begeistert das Publikum mit guten Darstellern und mit sehr viel Liebe zum Detail in der Ausstattung. Die Premiere kam beim Publikum bestens an.

 Jede Menge los auf der Bühne: Die Musikschüler sind beim Musical „Wilmas Büdchen“ mit Feuereifer bei der Sache.

Jede Menge los auf der Bühne: Die Musikschüler sind beim Musical „Wilmas Büdchen“ mit Feuereifer bei der Sache.

Foto: Mark Mocnik

Ein festlich geschmückter Eingang zum Helmut-Mönkemeyer-Saal der Musikschule stimmt am vergangenen Wochenende auf ein großes Ereignis ein: Es ist wieder einmal Zeit für die Premiere eines neuen Musicals, das gefühlt die „halbe“ Musikschule auf die Beine gestellt und einstudiert hat. „Wilmas Büdchen oder Bei uns ist immer etwas los! Ein Musical über die Kunst des Lebens und Leben-Lassens“ lautet das Motto. Julia Polziehn verantwortlich für den Text dieses Musicals, darüber hinaus für Sprecherziehung, Dramaturgie, Regie und Gesamtleitung hat alles im Griff. Der Musikschulsaal ist voll besetzt.

Die Handlung in Kürze: Abiturientin Wilma aus Berlin, die als Kind einige Jahre im Dunstkreis des Büdchens gelebt hat, ist auf der Suche nach ihrer Vergangenheit. Die Idylle rund um Wilmas Büdchen ist gefährdet, denn die Bauaufsichtsbehörde will den beliebten Treffpunkt der Kinder im Veedel schließen. Natürlich gibt es im Musical ein gutes Ende.

Die Begeisterung für die Musicalproduktionen an der Musikschule ist so groß, dass sich wohl mühelos die Rollen doppelt besetzen lassen, denn es folgen noch viele Aufführungen bis zur Derniere am 24. November. „Und zwischen Ensemble 1 und Ensemble 2 gibt es keine Qualitätsunterschiede“, versichert Polziehn.

Bei Premiere 1 am vergangenen Samstag sind es Lydia Lauf (Wilma), Flora Dautermann (Trudi) und Clemens Knors (Rudi, Besitzer des Büdchens), Rebecca Vollmar (Marlies Miesewetter, Leiterin der Bauaufsichtsbehörde) und Antonia Wolters (Oberbürgermeisterin von Köln), die mit Wort, Gesang und Tanz begeistern. Dann müssen unbedingt noch genannt werden: Mathilda Biefang als Walli auf dem Trip in indische Lebens- und Entspannungskünste und die Schar ihrer Anhängerinnen, die als Echo von Wallis Weisheiten für viele Lacher sorgen und Finn Michalak, der sich vorübergehend unpässlich auch mit Krücken als Kronen-Paule nicht bremsen lässt.

Mit Riesenspaß sind natürlich auch das Kinder- und das Jugendensemble bei der Sache. Singen und Tanzen und richtig viel Leben in die Bude zu bringen, gelingt ihnen locker.

Die Musik aus dem düsteren Hintergrund der Bühne stammt von Markus Giesen (auch Komponist und Arrangeur von Oldies) und drei Kollegen.

Doch nicht nur als Schauspieler, Sänger und Tänzer glänzen die Mitwirkenden, einige haben noch tragende Rollen bei der Produktion des Musicals übernommen, so beispielsweise Emma Kluck und Rebecca Vollmar das Bühnenbild und Mara van der Eijk - unterstützt von vielen fleißigen Eltern und Großeltern die Kostümschneiderei.

Gewisse Schwächen hat leider das Buch des Musicals. An einigen Stellen gibt es viel zu lange Sprechanteile ohne Musik. Erst kurz vor Ende des Stücks sind nach mehr als zwei Stunden endlich einmal ein paar kölsche Töne und einzelne Wörter zu hören. Auch heute noch werden im Kölschen Kinder „Pänz“ (und nicht „Kiddies“) genannt - ein Begriff, der auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist; notfalls hätte man ihn elegant einführen können. Darum das Kölsche Fazit zu den bunten Geschichten rund um das Nippeser Büdchen: „Die Pänz op dr Bühn in dr Musikscholl woren an dem Ovend rischtisch jut! Ne hätzliche Dank dofür!“

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