Krefeld Museums-Umbau startet

Krefeld · Die Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums kann beginnen. Nach der zweiten, nun europaweiten Ausschreibung der Arbeiten wird der Umbau eine Million Euro billiger. Im Frühjahr 2014 soll das Haus wiedereröffnet werden.

 Die Westseite des Kaiser-Wilhelm-Museums mit dem von dem 1940 geborenen Künstler Georg Ettl gestalteten Innenhof. Der mit Krähen besetzte Stahl-Zaun ist typisch für Ettls Stil.

Die Westseite des Kaiser-Wilhelm-Museums mit dem von dem 1940 geborenen Künstler Georg Ettl gestalteten Innenhof. Der mit Krähen besetzte Stahl-Zaun ist typisch für Ettls Stil.

Foto: Thomas Lammertz

Eine Panne hat sich als Vorteil erwiesen. Dass die Stadt nach einem Verwaltungsfehler die Sanierungsarbeiten am Kaiser-Wilhelm-Museum noch einmal — nun europaweit — ausschreiben musste, spart eine Million Euro: "So viel liegen die jetzigen Angebote unter denen aus dem Vorjahr", sagte gestern Planungsdezernent Martin Linne. Am 21. März muss der Vergabeausschuss zustimmen, dann können die Bauarbeiten beginnen. "Ziel ist die Wiedereröffnung des Museums im Frühjahr 2014", sagte Linne.

Die neue Ausschreibung hatte den Baustart ein weiteres Mal verschoben, so fallen länge Mietkosten fürs Ausweichquartier des Museums an. Doch unterm Strich bleibe alles im Budget von 13,5 Millionen Euro. Linne spricht sogar von einem Puffer, gut 250 000 Euro. "Aber die Lebenserfahrung zeigt, dass bei Altbausanierungen immer Überraschungen auftauchen."

Das Depot für die Kunstwerke ist klein

Drei Kostenstellen sind noch offen: fehlende Lagerfläche für Teile der Sammlung, Gestaltung der Fläche ums Museum herum und die Ersteinrichtung. Geld für die Planung des Museumsumfelds, berichtet Kulturdezernent Roland Schiffer, hat der Rat beschlossen. Für die Ersteinrichtung (Möbel) sei ein sechsstelliger Betrag fällig, der aber nicht komplett aus dem Haushalt kommen müsse. Darüber und über Geld für zusätzliche Lagerfläche müsse im Haushalt 2013/14 entschieden werden.

Dass das Depot für die Kunstwerke des Museums zu klein ist, ist nicht neu. Seit den 1990er Jahren sind bereits Museumsräume im zweiten Obergeschoss und der Dachboden als Lager benutzt worden, betonte Schiffer: "Ich verstehe die Verwunderung nicht", sagte er mit Blick auf Kritik von Politikern, das Thema sei ihnen bisher nicht nahegebracht worden. "Die Frage ist jetzt: Was kann und was will die Stadt sich leisten. Man kann natürlich Museumsräume zum Lager umfunktionieren." Mehr Raum im Museum lasse sich nicht schaffen. "Wir können über einen Magazin-Neubau nachdenken." Aber er stütze die von Museumsleiter Martin Hentschel favorisierte Lösung: Das Kunstdepot soll in der Uerdinger Druckerei bleiben. "Das Depot ist jetzt schon optimal ausgerüstet, klima- und brandschutztechnisch. So etwas findet man in Krefeld kein zweites Mal." 15 000 Euro Miete fix zahlt die Stadt monatlich. "Umgerechnet 5,40 Euro pro Quadratmeter", sagt Hentschel. Kunstlager in Düsseldorfer oder Köln seien mindestens doppelt so teuer. Ideal sei, dass in Uerdingen auch die beiden Linner Museen Lagerplatz hätten.

(RP)
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