Fati-Camii-Gemeinde Krefeld Moschee-Neubau beginnt nächstes Jahr

Krefeld · Derzeit ist das Grundstück für die geplante Moschee am Deutscher Ring/Gladbacher Straße noch Abstellplatz für Autos. Die Fati-Camii-Gemeinde will das Areal nach Kritik nun aufräumen.

 Zehn abgemeldete Wagen und Transporter standen gestern Mittag auf dem eingezäunten Grundstück am Deutschen Ring Ecke Gladbacher Straße. In einem Jahr soll an selber Stelle der Bau der großen Moschee starten.

Zehn abgemeldete Wagen und Transporter standen gestern Mittag auf dem eingezäunten Grundstück am Deutschen Ring Ecke Gladbacher Straße. In einem Jahr soll an selber Stelle der Bau der großen Moschee starten.

Foto: cpu

Ein Glanzpunkt für den Südbezirk soll die neue Moschee werden, deren Bau für das ehemalige Bahn-Grundstück am Deutschen Ring/Ecke Gladbacher Straße geplant ist. Doch derzeit ist das Grundstück Abstellplatz für Autos, viele davon abgemeldet. Das eingezäunte Gelände wirkt ungepflegt.

Ein Ärgernis, findet Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke. "Das hat mit der Nutzung, die verabredet war, nichts zu tun", sagt die SPD-Frau. "Ich bin sehr erstaunt und finde es unbegreiflich, dass die Eigentümer es zulassen, dass die Ecke so verwahrlost aussieht." Erinnerungen an Zeiten werden wach, als das Areal noch der Bahn gehörte und immer wieder wegen illegaler Müllablagerungen für Ärger sorgte.

Eigentümer ist die Gemeinde der Fati-Camii-Moschee, die dort den Neubau einer Moschee mit Minarett, Begegnungsstätte sowie Tiefgarage plant. Bisher hat die Gemeinde ihren Sitz an der Saumstraße direkt an der Bahnlinie in einem Hinterhof.

Erdinc Sezer vom Moscheeverein berichtet auf Anfrage unserer Redaktion, dass mit dem Bau der Moschee Ende kommenden Jahres oder Anfang 2019 begonnen werden soll. "Der Bauantrag läuft", sagt er. Kritik am Zustand des Areals hört er zum ersten Mal. "Wir hatten sowieso vor dort aufzuräumen, wahrscheinlich jetzt im Oktober", sagt er. Schrott und Müll sollen dann entfernt werden. Die abgemeldeten Autos seien dort nur "vorübergehend" abgestellt, sie gehörten Mitgliedern des Moscheevereins. "Sponsoren und Mitglieder nutzen unser Grundstück als Parkplatz."

Die Stadt sieht aktuell keine Veranlassung dort einzugreifen: "Ein ungeordneter Zustand oder Autowracks konnten bei einer Ortsbesichtigung am 27. September auf dem Grundstück nicht festgestellt werden. Die dort abgestellten Fahrzeuge sind entweder zugelassen oder in einem augenscheinlich nicht wrackverdächtigen Zustand. Auch die anderen dort befindlichen Gegenstände machen nicht den Eindruck, als ob sie dort entsorgt werden sollten oder als Abfall dort abgelagert wurden", schreibt ein Stadtsprecher.

Fünf Millionen Euro für die neue Moschee

Es habe in den vergangenen Monaten und Jahren, anders als in der Vergangenheit, als das Gelände noch der Bahn gehörte, auch keine Meldungen wegen Verunreinigungen gegeben. 300 Mitglieder, die meisten davon aus dem Südbezirk, hat die DiTib-Gemeinde, deren Moschee seit 1987 an der Saumstraße in einem 800-Quadratmeter-Hinterhofgelände liegt.

Gemeindevorsitzender Sahesin Yilmaz und seine Mitglieder wollen raus aus der Enge, wollen ihre Moschee an einem repräsentativen Standort bauen. Der Bau soll ein Zeichen sein, dass die Muslime ein Teil von Krefeld sein wollen, dass sie sich zur Stadt bekennen.

Das geplante Gebetshaus wird von einer Kuppel mit 19 Metern Durchmesser gekrönt werden. An der Kante zur Gladbacher Straße soll ein viergeschossiger Gebäuderiegel als Begegnungsstätte entstehen - mit vollständig verglasten Giebelwänden, um auch hier die Transparenz des Moschee-Komplexes darzustellen. In dieser Einheit sind unter anderem eine interreligiöse Bibliothek sowie Räume für religiöse und weltlich-soziale Aktivitäten geplant. Etwa 560 Betende finden im sakralen Raum Platz, etwa 420 Männer zu ebener Erde und 140 Frauen auf einer Galerie ein Stockwerk höher.

Eine Tiefgarage mit 53 Stellplätzen rundet die Planung ab, die Kosten sind mit fünf Millionen Euro veranschlagt.

(RP)
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