Krefeld Morgen: Gassenhauer für Piccolo und Trommel

Krefeld · "Heitere Zeitgenossen" heißt es beim 3. Kammerkonzert anm morgigen Sonntag, wiederum initiiert von Mitgliedern der Niederrheinischen Sinfoniker. Dahinter verbergen sich Kompositionen, denen wohl kaum jemand bisher begegnet ist.

Das schon lange bestehende Duo — Renate Schlaud-Groll (Piccoloflöte) und Dominik Lang (Schlagwerke) — hat sich mit "Gassenhauer für Piccolo und kleine Trommel" von Werner Heider ein anspruchsvolles, augenzwinkernd die Straßenmusik mit einbeziehendes Auftaktstück ausgesucht.

Außerdem ist das Duo in Roland Schmidts "Frühlingspräludium" für Flöte und Xylofon sowie in Robert Helmschrotts "Tanzlied für Piccolo und 5 Röhrentrommeln" zu erleben.

Für in Pompeij gefundene Graffitis wählte der Komponist Wolfgang Hildemann, der lange in Mönchengladbach wirkte, einen Sprecher (Daniel Minetti) und eine Querflöte (Bettina Landmann). Ebenfalls ein Mönchengladbacher — Hermann Große-Schware — ist der Schöpfer eines ein wenig jazzigen "Rezitativs für Posaune — Solo" (Kay Kessler).

Jörg Ruppert, Kontrabassist der "Niederrheiner", sitzt am Klavier, wenn seine elegischen "Drei anachronistischen Stücke" aufgeführt werden, bei denen noch Renate Schlaud-Groll(Flöte), Detlef Groß (Englischhorn) und Holger Saßmannshaus (Kontrabass) mitwirken. Von Willfried Hillers "zerstreuter Brillenschlange", die ihre Brille verlegt hat und ihren Heißhunger stillt, indem sie sich selbst auffrisst, erzählt Daniel Minetti, instrumental assistiert von Raffaele Franchini (Cello) und Saßmannshaus. Solist ist Reinhard Groll, der seine Klarinette immer mehr zerlegen muss und schließlich nur noch auf dem Mundstück bläst.

Rüdiger Blömers "Fünf Galgenlieder" nach Morgenstern-Texten singt die Mezzosopranistin Eva Günschmann, es begleitet das "Vitus-Quartett" mit Chisato Yamamoto, Johanna Brinkmann, Richard Weitz und Raffaele Franchini. - Dieses Quartett, vom Kontrabassisten Saßmannshaus unterstützt, bereitet auch den fetzigen Kehraus - das "Rock'n Rondo für Streicher" des so früh verstorbenen Achim Reiser.

Sonntag, 30. März, 11 Uhr, Glasfoyer im Theater Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 7.

(OEH)
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