Hans-Hennig von Grünberg hört 2020 auf Hochschule braucht neuen Präsidenten

Mönchengladbach/Krefeld · Hans-Hennig von Grünberg steht nach neun Jahren als Präsident der Hochschule für eine dritte Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Er sucht eine neue Herausforderung, bleibt aber bis Februar 2020.

 Hochschulpräsident Hans-Hennig von Grünberg wird noch bis Februar 2020 am Niederrhein bleiben.

Hochschulpräsident Hans-Hennig von Grünberg wird noch bis Februar 2020 am Niederrhein bleiben.

Foto: Thomas Lammertz/Thomas lammertz

Die Hochschule Niederrhein muss einen neuen Präsidenten suchen. Nach über neun Jahren an der Spitze hat Präsident Prof. Hans-Hennig von Grünberg (53) mitgeteilt, für eine dritte Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Die Stelle ist derzeit neu ausgeschrieben. Von Grünberg bleibt bis zum Ende seiner Amtszeit im Februar 2020 an der Hochschule. Auf Abschiedstournee fühlt sich der Hochschulpräsident aber noch nicht, dafür habe er noch zu viel vor. Hans-Hennig von Grünberg: „Ich freue mich darauf, in den nächsten Monaten weiter mit aller Kraft an so spannenden Projekten wie zum Beispiel der Cyber-Security-Academy zu arbeiten.“ Von Grünberg war 2010 von der Uni Graz an den Niederrhein gekommen. „Es waren wunderbare Jahre hier, aber man muss sich von Zeit zu Zeit neu erfinden. Genau das möchte ich jetzt tun und habe das meiner Hochschule frühzeitig mitgeteilt, sagt er. Welche Aufgabe von Grünberg als nächstes übernimmt, ist nicht bekannt

„Der Weggang von Grünbergs ist ein Verlust für die Hochschule Niederrhein. Ich kann aber gut verstehen, dass ein tatkräftiger Mensch noch einmal eine neue Herausforderung sucht“, sagt Hochschulratsvorsitzender Dieter Porschen. In den neun Jahren seiner Amtszeit habe die Hochschule einen großen Schritt zu einer forschungs- und transferorientierten Hochschule für angewandte Wissenschaften getan. Zudem seien Angebote in der Lehre ausgebaut und damit die Qualität systematisch verbessert worden.

„Diese gute Veränderung ist ganz wesentlich der Arbeit des Präsidiums unter der Leitung von Hans-Hennig von Grünberg zu verdanken“, sagt Porschen, der zugleich die erfolgreiche Teamarbeit des Präsidiums hervorhebt. Beispielsweise konnte die Hochschule Niederrhein ihre akquirierten Drittmittel in Lehre und Forschung erheblich steigern. Die Zahl der Studierenden wuchs von 10.800 auf 14.500 an, die Zahl der Professoren von 218 auf 245.

Auch Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners lobt die gute Zusammenarbeit mit von Grünberg: „Die Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Mönchengladbach war Prof. von Grünberg nach meiner Einschätzung immer ein besonderes Anliegen, weil das aus unserer beider Sicht immer untrennbar mit der positiven Entwicklung unserer Stadt verbunden war und ist. Wir werden sicher im verbleibenden Jahr seiner Präsidentschaft weiter gut zusammenarbeiten, um sowohl die Hochschule Niederrhein als auch die Stadt nach vorn zu bringen.“

Für seine Leistungen wurde Hans-Hennig von Grünberg 2017 von der Wochenzeitung „Die Zeit“ und dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung als Hochschulmanager des Jahres ausgezeichnet. Von Grünberg ist zudem Mitbegründer und Vorsitzender der Hochschulallianz für den Mittelstand. Der Verein, dem derzeit zwölf Hochschulen für angewandte Wissenschaften aus zehn Bundesländern angehören, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Belange seines Hochschultyps bundesweit zu vertreten.

Hans-Hennig von Grünberg ist theoretischer Physiker. Nach Studium, Promotion und Habilitation an der RWTH Aachen und der Freien Universität Berlin erhielt er 2004 einen Ruf an die Universität Graz, wo er Theoretische Physikalische Chemie lehrte. 2009 wurde er zum Präsidenten der Hochschule Niederrhein gewählt, das Amt trat er am 1. März 2010 an. 2015 wurde er mit großer Mehrheit wieder gewählt.

Eine Findungskommission, bestehend aus Mitgliedern des Hochschulrats und des Senats, hat nun die Aufgabe übernommen, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten ausfindig zu machen, die zu gegebener Zeit der Wahlversammlung der Hochschule präsentiert werden können. Gesucht wird „eine werteorientierte, kommunikative Persönlichkeit mit integrativen Fähigkeiten und Eloquenz, die die Hochschule engagiert nach innen und außen vertritt und sie in den nächsten Jahren wiederum deutlich weiterentwickelt“, heißt es in der Stellenanzeige.

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