Mode Mode mittendrin: Designerin zieht mit Atelier um

Krefeld · Designerin Sandra Wenk will nicht mehr im Verborgenen schneidern und zeigt in einem neuen Atelier mit Schaufenstern Präsenz.

 Schneiderin und Designerin Sandra Wenk hat ihr Atelier nahe an die Kunst zum Karlsplatz verlegt.

Schneiderin und Designerin Sandra Wenk hat ihr Atelier nahe an die Kunst zum Karlsplatz verlegt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Im Schaufenster sehen es jetzt alle, das Kleid, ein Traum in weiß, aber schlicht. „Ich wollte zeigen, dass es zeitlos ist und dachte, es bringt ein bisschen Glück“, sagt Sandra Wenk über ihr elf Jahre altes Hochzeitskleid, das in ihrem neuen Atelier am Karlsplatz 30 ausgestellt ist. Natürlich ist es unverkäuflich. Schaufenster sind eine ganz neue Erfahrung für die Schneiderin, die habe es vorher nicht gegeben, in den 15 Jahren Selbstständigkeit in ihren Ateliers am Breiten Dyk und in Bockum. Seit dem 1. Dezember arbeitet Wenk in der Innenstadt, in unmittelbarer Nähe zum Kaiser-Wilhelm-Museum. „In Bockum hatte ich wenig Laufkundschaft“, sagt sie. „Kunst und Mode passen hervorragend zusammen und wenn der Museumsplatz fertiggestellt ist, wird sich das Atelier gut in die Szene fügen.“

Wenk will nicht mehr im Verborgenen schneidern. Auch ihre Stammkundinnen werden den Weg in die Innenstadt finden. Die gelernte Maßschneiderin hat auf Schloss Eller Modedesign studiert und ist durch ihre Präsenz auf den großen Modenschauen in der Stadt bekannt. Sie schneidert Mode für Frauen: Anlassmode für Hochzeiten oder fürs Schützenfest, das beste Geschäft aber macht sie mit Alltagsgarderobe. „Ich kreiere Blazer, Röcke, Hosenauszüge als individuelle Einzelstücke in einer Kombination aus unterschiedlichen Stoffen“, sagt sie. „Viele denken, meine Kreationen seien alle sehr schick und elegant. Die neuen Schaufenster geben mir die Möglichkeit, zu zeigen, dass ich aus hochwertigen Stoffen wie Seide auch etwas Sportliches, Jüngeres und Alltagstaugliches umsetzen kann.“ Ein Großteil ihrer Werke ist aus Seidenstoff, den hat sie in 80 verschiedenen Farben.

Das Taufkleid oder das Festkleid für die ältere Dame – zu Wenk kommen Frauen jeden Alters. Im Schnitt ist ihre Kundin aber um die 30 Jahre alt: „Meine Kundinnen suchen oft ein auf sie zugeschnittenes Einzelstück, für das sie bereit sind, etwas zu investieren“, sagt sie. „Meine Aufgabe ist es dann, mir die Kundin genau anzugucken und mir zu überlegen: Was für ein Typ Mensch begegnet mir da?“ Das Kleidungsstück entwickele man dann gemeinsam, in einem mitunter mehrere Sitzungen andauernden intensiven Prozess.

Um auch Kreationen in niedrigerem Preissegment anbieten zu können, hängen ein paar eingekaufte Brautkleider in ihrem Atelier. „Die kann man zum Beispiel als Grundlage nehmen und mit einer persönlich zugeschnittenen Jacke variieren“, sagt Wenk. Und auch Schuhe finden sich in ihrem Schrank, die sie passend zur Kleidung einfärben lassen kann.

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