Nach Randale im Regionalexpress Landfriedensbruch: Krefelder Hooligan vor Gericht

Krefeld / Mönchengladbach · (gap) Der Vorwurf lautet: gemeinschaftlicher Landfriedensbruch in Tateinheit mit Nötigung. Gut anderthalb Jahre nach der Attacke auf Fans von Borussia Dortmund im Regionalexpress 6 müssen sich am Freitag sieben Männer aus Mönchengladbach, Grevenbroich, Viersen und Krefeld vor dem Mönchengladbacher Amtsgericht verantworten.

Alle Angeklagten stammen aus der Fanszene von Borussia Mönchengladbach, und alle sollen der Ultra-Szene angehören.

Die Männer im Alter von 21 bis 33 Jahren hatten sich am 5. März 2016 auf der Rückreise vom Bundesligaspiel VfL Wolfsburg gegen Borussia Mönchengladbach befunden. Am Dortmunder Hauptbahnhof trafen sie auf Fans der Vereine Borussia Dortmund und Bayern München. Als Teil einer Gruppe hätten die Angeklagten beschlossen, den anderen Fußballanhängern Fan-Utensilien abzunehmen, heißt es in der Anklageschrift. Reisende im Regionalexpress 6 hatten damals von einer etwa 40-köpfigen, zum Teil mit schwarzen Sturmhauben vermummten Gruppe gesprochen. Die BVB-Anhänger seien gezwungen worden, ihre Fan-Utensilien auszuhändigen. Die Angreifer hätten gedroht, dass sie bei einer Weigerung ihr Gegenüber „totschlagen“ bzw. „kaputtschlagen“ würden. Obwohl viele BVB-Fans eingeschüchtert der Forderung nachkamen, hätten die Angreifer, die zum Teil Vereinsabzeichen von Borussia Mönchengladbach trugen, zugeschlagen und getreten, sagten Zeugen damals bei der Bundespolizei aus. Die hatte ein Jahr nach dem Vorfall eine große Öffentlichkeitsfahndung mit Bildern von den mutmaßlichen Tätern aus der Videoüberwachung eingeleitet. Zahlreiche Hinweise waren daraufhin bei der Polizei eingegangen. Deshalb stehen die Männer nun vor Gericht.

Laut Staatsanwaltschaft haben die Angeklagten und die übrigen Mitglieder der Gruppe die Drohungen und das „Abziehen“ von Fanutensilien vorher so abgesprochen. Eine führende Rolle soll dabei der 30-jährige Angeklagte aus Grevenbroich eingenommen haben.

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