Tierführungen Mit dem Alpaka durchs Fischelner Bruch

Fischeln · Heike Seibt und Heike Jablonski bieten an Wochenenden geführte Wanderungen mit einer Herde der Kamelart Alpaka an.

 Das Alpaka ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende Kamelform, die vorwiegend wegen ihrer Wolle gezüchtet wird. Der Bestand an Alpakas in Peru liegt bei etwa 3,5 Millionen Tieren, was etwa 80 Prozent des weltweiten Bestandes ausmacht.

Das Alpaka ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende Kamelform, die vorwiegend wegen ihrer Wolle gezüchtet wird. Der Bestand an Alpakas in Peru liegt bei etwa 3,5 Millionen Tieren, was etwa 80 Prozent des weltweiten Bestandes ausmacht.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Um Alpakas zu sehen kann man nach Südamerika reisen – muss man aber nicht. Es gibt sie längst auch in unmittelbarer Nähe von Krefeld: Der Hofladen Seibt bietet ab August Wanderungen mit den sanftmütigen Tieren an. Unter dem Motto „Alpaka to go ... slow“ finden in der Regel samstags oder sonntags geführte Spaziergänge unterschiedlicher Länge durch das Fischelner Bruch statt.

„Seit 2007 haben wir Alpakas“, sagt Heike Seibt, Hofbesitzerin oder auch liebevoll getaufte „Alpaka-Mom“: „Zunächst waren wir einfach nur fasziniert von diesen Tieren, haben sie in einem Tierpark erlebt und uns danach umfassend über sie und die Haltungsbedingungen informiert. Die ersten Tiere, die dann bei uns einzogen, waren zwei Hengste. Hengste kann man gut zusammenhalten, solange keine Stute dabei ist – außerdem sind Hengste preiswerter zu bekommen.“

Mittlerweile ist die Herde auf sechs erwachsene Tiere und drei Fohlen angewachsen. Entsprechend nimmt Heike Seibt fünf Tiere mit auf die Wanderung, ein erwachsenes Tier bleibt als „Babysitter“ bei den Fohlen. Grundsätzlich gehöre im Umgang mit den Alpakas sehr viel Feingefühl dazu, denn die Tiere zeichnen sich durch Charaktermerkmale wie Neugier, freundliche Zugewandheit - aber auch mit einem gewissen Maß an Scheu – aus. Die friedlichen Tiere strahlen große Ruhe aus, was sie in besonderer Weise für eine tiergestütze Therapie bei AHDS- und Burnout-Patienten prädestiniert. Diese sanfte, ruhige und einfühlsame Art der Tiere hilft, Angst und Aggressionen abzubauen. „Man nennt Alpakas auch die „Delphine der Weide“, berichtet Heike Seibt lächelnd und fügt hinzu: „Es ist wirklich unglaublich beruhigend, sich einfach zu den Tieren auf die Weide zu setzen. Sie nähern sich dann und sind unendlich zart in ihren Berührungen, das ist wirklich schön“. Assistentin Heike Jablonski bestätigt dies und sagt: „Das tut richtig gut, und ich bin jedes Mal traurig, wenn ich die Wiese wieder verlassen muss“. Beide Damen sind einig, dass die angebotenen Spaziergänge sich auch für demenzkranke Menschen oder Menschen mit Behinderungen eignen. „Allerdings können Menschen mit Einschränkungen, wie auch Kinder unter 12 Jahren, nur in Begleitung an unseren Touren teilnehmen“. Sollte ein Spaziergang wegen körperlicher Einschränkung nicht möglich sein, schlägt Heike Seibt vor: „Dann können wir uns auch einfach mal zu den Tieren auf die Wiese setzen oder nur eine kurze Runde um den Hof drehen – da sind wir ganz flexibel“.

 Heike Seibt (rechts) und Heike Jablonski wandern mit ihrer Herde von Alpakas durch das Fischelner Bruch.

Heike Seibt (rechts) und Heike Jablonski wandern mit ihrer Herde von Alpakas durch das Fischelner Bruch.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Etwa eineinhalb Stunden dauert die Wanderung; die längere zweieinhalb. „Das langsamste Tier bestimmt das Tempo unserer Tour“, erklärt Heike Seibt, die das Tierwohl sehr ernst nimmt. Aus diesem Grund muss zwischen zwei Wanderungen grundsätzlich auch ein Ruhetag liegen. Ansonsten sind Alpakas, die wie die Lamas biologisch vom Kamel abstammen, äußerst genügsame Tiere: sie benötigen als Pflanzenfresser lediglich Gras oder Heu und fühlen sich als Herdentiere in der Gruppe am wohlsten.

Für die Besucher einer „Alpaka to go ... slow-Tour“ beginnt die Wanderung mit einer kleinen Einführung durch Heike Seibt, die vorab erklärt, wie man die Tiere führt und was es zu beachten gilt. Als Abschluss wartet eine Erfrischung auf die Teilnehmer – je nach Wetter und Jahreszeit ein Stück Kuchen oder eine Grillwurst und etwas zu trinken.

Hofladen Seibt, Fischelner Straße 80, 40668 Meerbusch-Bösinghoven. Tel.: 0151/17227915, E-Mail: hallo@hofladen-seibt.de; Weitere Infos unter: www.alpakawanderungen.nrw

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort