Krefeld Mit Axt zugeschlagen: Zeugin schildert brutalen Überfall
Krefeld · Im Prozess gegen einen Krefelder, der eine Frau mit der Axt schwer verletzte, hat gestern das Opfer ausgesagt. Die 27-Jährige stritt ab, den Angeklagten zuvor mit einem Hammer angegriffen zu haben.
Während einer Geburtstagsparty sei ihre Wohnungstür aufgeschlagen worden und mehrere bewaffnete Männer standen im Raum, schilderte die Zeugin den Vorfall. "Ich habe geschrien, sie sollen verschwinden. Und dann ging's richtig zur Sache". Ein Fahrrad, das dort stand, sei durchs Wohnzimmer geflogen, ein Eindringling griff einen Gast mit dem Elektroschocker an.
Der Angeklagte sei dann mit der Axt auf sie losgegangen. "Er hat mit der Axt ausgeholt, aber mich nicht getroffen", sagte die 27-Jährige. Der nächste Hieb traf ihre Hand. Ein Finger sei ausgekugelt, ein weiterer abgeschlagen worden. Blut sei gespritzt. "In dem Moment habe ich sein geschocktes Gesicht gesehen. Dann waren alle weg." Mehrere Tage musste sie im Krankenhaus bleiben, kürzlich noch war eine weitere Operation notwendig. Ob sie den Finger irgendwann wieder voll nutzen kann, wisse sie nicht.
Es müsse wohl so gewesen sein, dass sie in Richtung der Axt griff, nachdem er ausholte, versuchte sie den Tathergang zu erklären. Die Axt habe der Angeklagte mitgebracht. Eigentlich aber gehörte sie ihr, sei aber schon Monate zuvor gestohlen worden. Der 30-Jährige hatte vor Gericht ausgesagt, er habe nur reden wollen. Die Frau sei aber mit einem Hammer auf ihn losgegangen. Die Axt müsse er aus Reflex genommen haben, um sich zu verteidigen.
Sein Verteidiger wies auf Widersprüche in der Aussage der Zeugin hin. Die hatte bei ihrer Vernehmung angegeben, an dem Abend Marihuana und Amphetamine konsumiert zu haben. Das stritt sie gestern zunächst ab, dann sprach sie von fehlender Erinnerung. Auch gegen die 27-Jährige wurde ermittelt. Sie soll vor dem Tatabend die Freundin des Angeklagten angegriffen und verletzt haben.
Die Verhandlung wird fortgesetzt.
