Krefeld Minister im Dschungelcamp

Krefeld · Manfred II. und Beate I., das diesjährige Krefelder Prinzenpaar, mussten bei der Prinzenproklamation Ekelproben bestehen, um ihre Minister aus dem Dschungelcamp auszulösen. Dafür bedankten die sich mit einer tollen Playback-Show.

Das sind Krefelds neue Tollitäten
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Mit der sprichwörtlichen Krefelder Toleranz schunkelten die Krefelder Narren bei der Proklamation von Manfred II. und Beate I., dem Krefelder Prinzenpaar der Session 2011, im Saal des Seidenweberhauses eine Invasion kölschen Frohsinns aus: Die Kölner Musikgruppe "Rabauer" als Aufwärmer, die Tanzgruppe der Kölner "Blaue Jungs", die vornehmlich aus ansehnlichen jungen Damen bestand, die eine temperamentvolle Akrobatik vorführten, den Musikparodisten "Blom un Blömcher", die sogar so weit gingen, ein angebotenes Glas Krefelder Altbier zu verweigern und nach Kölsch zu verlangen.

Dies hielt der gut aufgelegte Sitzungspräsident Albert Höntges bereits in der anderen Hand und konnte so einen Eklat verhindern. Mit Twist und Rock 'n' Roll rissen die "Original Eschweiler" das Publikum von den Stühlen. Mit dem Motto "Was sind wir doch spitze!" durchstreifte Oberbürgermeister Gregor Kathstede in lustigen Reimen seine Stadt, "in der nicht alles golden glänzt, obwohl es spitze ist", bevor er Manfred II. und Beate I. feierlich als Prinzenpaar proklamierte.

In andere Rollen schlüpfen

Als die nach ihren Ministern suchten, tauchten Sonja Zielow und Dirk Bach auf, hinter denen Eingeweihte Sven Wiese und René Sellmer erkannten. Die Minister seien im Dschungelcamp. Nur für das Bestehen einiger Ekelproben würden sie wieder herausgerückt. Beim Augenessen durfte Adjutant Dirk Steinmetz Prinzessin Beate großzügige Hilfe leisten, während Prinz Manfred ein lange abgestandenes Altbier ohne die Unterstützung seines Adjutanten Siggi Feld in einem Zuge austrinken musste.

Weiter ging es mit den "Wildecker Herzbuben", die sich nach einem Medley als Jürgen Reich-Lasowski, dem "Minister för de dolle Vertell" und Herbert Breuer, dem "Minister för Moppe un Pluute" enttarnten. Im engen, gewagt geschlitzten Paillettenkleid rauschte Helene Fischer auf die Bühne. Gut geschminkt, mit staksigem Gang und perfektem Playback ersang sie sich eine Rose nach der anderen, die ihr begeisterte Narren hoch reichten. Sven Wiese hatte wieder zugeschlagen, der "Minister för schräje Tüen". Dann kam DJ Ötzi. Am grün eingefärbten Spitzbart erkannte man René Sellmer, den "Minister för pieljrade Locken".

Das Publikum johlte und war kaum zu halten. So hatte es die ausrangierte Marie aus Köln-Kalk leicht, die an einer Gehstütze auf die Bühne humpelte: Johannes Kockers brachte die karnevalistische Rentnerin auf die Bühne. Als die klobige Marie um ein allerletztes Tänzchen bettelte, reichte die Kraft des Tanzmajors dazu nicht aus. So musste die Marie "de halve Hahn" aus dem Saal tragen. Die Krefelder Beiträge zeigten, dass der Rückgriff auf Köln eigentlich nicht nötig ist.

(RP)
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